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Landtagswahl 2022

AfD-Kandidat Jakob: Sympathien für Sahra Wagenknecht

AfD-Mitglied Andreas Jakob aus Einbeck kandidiert für den Landtag und ist gerne beim Sehusafest in Seesen..  Foto: Neddermeier

AfD-Mitglied Andreas Jakob aus Einbeck kandidiert für den Landtag und ist gerne beim Sehusafest in Seesen.. Foto: Neddermeier

Für den Wahlkreis 18 mit Northeim/ Einbeck und Seesen geht der AfD-Kandidat Andreas Jakob ins Rennen für die Landtagswahl am 9. Oktober. Der Unternehmer aus dem Einbecker Ortsteil Iber war lange Jahre Mitglied der CDU, ist aber 2008 ausgetreten.

Von Holger Neddermeier Montag, 12.09.2022, 14:00 Uhr

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Seesen/ Einbeck. Mit 59 Jahren strebt der Einbecker Unternehmer Andreas Jakob die große politische Bühne des niedersächsischen Landtags in Hannover an. Die Chancen im Wahlkreis 18 allerdings schätzt Jakob selbst als eher gering ein. Jakob hat einen der beiden Sitze der AfD im Einbecker Stadtrat.

In der Partei ist er erst seit 2018 – zuvor war er 15 Jahre lang Mitglied der CDU. Jakob hat einen erwachsenen Sohn aus einer früheren Beziehung und hat erst im Sommer dieses Jahres geheiratet. Er ist gelernter Gas-Wasserinstallateur und hat sich als Schweißfachmann mit einem mittelständischen Unternehmen in der Einbecker Ortschaft Iber selbstständig gemacht und führt aktuell ein Unternehmen für Industrieanlagenbau mit 28 Mitarbeitenden.

Seine große Leidenschaft ist die Pferdehaltung und Zucht. „Ich sehe zu, dass ich mindestens einmal die Woche in der Natur ausreiten kann. Das hilft enorm beim Abschalten vom Alltag“, sagt er. Ganz früher einmal habe er Tauchsport betrieben. Wenn es die Zeit zulasse, mache er auch schon mal einen Ausflug nach Seesen – gerne auch zum Sehusafest.

Aus der CDU ausgetreten

„Nach der Bankenrettung 2008 und der damit verbundenen Politik habe ich mich von der CDU und den Lobbyparteien abgewandt“, sagt Andreas Jakob. Die mit dem Bankendesaster verbundenen Kosten für den Steuerzahler seien enorm gewesen. Mit ihrem Programm sei die AfD eine echte Alternative, findet er. Auch wenn ihn die Flügelkämpfe nerven und für die Partei als Ganzes schlecht seien.

 Jakob sieht sich innerhalb seiner Partei als Mann der Mitte und hat für alle Seiten ein offenes Ohr. „Die Flügel rechts und links müsse es auch geben.“ Dazu gehörten auch solch umstrittene Mitstreiter, wie der thüringische als rechtsextrem eingestufte Landtagsabgeordnete Björn Höcke. Bei Höcke würden manche Aussagen aus dem Kontext gerissen, findet der 59-Jährige. Klar sei aber: „Einen Faschisten braucht kein Mensch.“

Jakob findet Bürgerentscheide richtig und wichtig, ist gegen die Abschaffung von Bargeld und gegen einen Impfzwang. Auch die aus seiner Sicht überzogenen Diäten müssten in dieser Form abgeschafft oder zumindest überdacht werden. Wer nur eine Wahlperiode im Landtag oder Bundestag sitze, der sei bereits abgesichert. Und, wie der Unternehmer bekennt, hege er sogar große Sympathien für Sahra Wagenknecht, die sich mittlerweile von der Politik der Linken abgewendet hat und die Gründung einer eigenen Partei nicht ausschließt.

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