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Jahrsrückblick 2021: Lutter

Abschied von der Samtgemeinde Lutter

Am letzten Öffnungstag des Rathauses Lutter als Sitz der Samtgemeindeverwaltung versammeln sich auf dem Vorplatz Lutteraner Kindergartenkinder, um sich zu verabschieden.  Foto: Privat

Am letzten Öffnungstag des Rathauses Lutter als Sitz der Samtgemeindeverwaltung versammeln sich auf dem Vorplatz Lutteraner Kindergartenkinder, um sich zu verabschieden. Foto: Privat

Ihren 50. Geburtstag erlebt die Samtgemeinde Lutter nicht mehr: Gegründet im Jahr 1974 hört sie zum 1. November 2021 auf zu existieren. Das Gebiet der ehemaligen Samtgemeinde Lutter ist nun ein Teil der Stadt Langelsheim.

Von Andreas Gereke Mittwoch, 29.12.2021, 13:00 Uhr

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Lutter. Die Beschlüsse zur Fusion sind schon vor mehr als einem Jahr gefallen, doch erst in diesem Herbst kommen die Folgen zum Tragen – und auch die Bürger spüren, dass nun etwas anders ist. Nach der Fusion heißt die korrekte postalische Anschrift nun „38729 Langelsheim“ – und zwar für alle sieben ehemaligen Dörfer der Samtgemeinde. Der Verlust für manche wohl der größte Fusionsschmerz.

Um Verwechslungen auszuschließen, sind auch einige Straßennamen umbenannt worden. In Alt Wallmoden wird aus der Dorfstraße eine „Alte Dorfstraße“. In Bodenstein aus der Durchgangsstraße Hauptstraße die „Landstraße“, außerdem wird aus der Rosenstraße ein „Rosengarten“. Statt der Bergstraße in Neuwallmoden heißt es nun „Am Klippkrug“. In Hahausen nennt sich die Rosenstraße nun „Rosenweg“. Gleiche Straßennamen hat es zuvor gegeben, weil sie sich in verschiedenen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde befanden.

Mit der Eindeutigkeit ist es aber so eine Sache: Einige Lutteraner klagen nach der Fusion über Schwierigkeiten bei der Paketzustellung. Anstatt nach Ostlutter oder Bodenstein die Ware geliefert zu bekommen, findet die sich in Bredelem ein.

Als weitere Konsequenz der Fusion gibt es jetzt nicht nur die Samtgemeinde nicht mehr, sondern auch ihre Mitgliedsgemeinden sind Geschichte. Auch deren Räte besaßen bislang Budgetrecht, konnten also über einen eigenen Haushalt verfügen. Vorbei: Aus den drei Gemeinderäten sind nur noch Ortsräte ohne eigenen Haushalt geworden.

Das Rathausgebäude gibt es natürlich noch, aber eine komplette Verwaltung findet sich dort nicht mehr. Untergebracht ist dort jetzt ein Bürgerbüro, die Sozialräume für die Bauhofmitarbeiter befinden sich dort im Gebäude und es bietet Platz fürs Archiv der Samtgemeinde – auch die Polizeistation Lutter wird dort einziehen.

Am letzten Öffnungstag des Rathauses der Samtgemeinde Lutter stellen sich die Kleinen des benachbarten Kindergartens auf, um sich von „unserem Rathaus und unseren fleißigen Sachbearbeitern“, wie es auf einem Plakat steht, zu verabschieden. Bei einigen im Rathaus soll das Tränen über die Wangen kullern lassen haben. Wie sang doch Roger Whittaker: Abschied ist ein scharfes Schwert.

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