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Christopher-Street-Day

640 Demonstranten für buntes Goslar und sexuelle Vielfalt

Marc (von links), Guillaume und Maic sind ein echter Hingucker. Nico, Uwe, David und Clemens treten für den offenen Umgang mit HIV-positiven Menschen ein. Steven Hesse und Mina Mistake führen durch das Programm. Ronja aus Schöppenstedt und Marius aus Schladen bieten kostenlose Umarmungen und Küsse an.  Fotos: Hartmann

Marc (von links), Guillaume und Maic sind ein echter Hingucker. Nico, Uwe, David und Clemens treten für den offenen Umgang mit HIV-positiven Menschen ein. Steven Hesse und Mina Mistake führen durch das Programm. Ronja aus Schöppenstedt und Marius aus Schladen bieten kostenlose Umarmungen und Küsse an. Fotos: Hartmann

Zum zweiten Christopher-Street-Day in Goslar hatte das Jugendforum eingeladen. Rund 640 Teilnehmer zogen durch die Stadt und trafen sich anschließend am Jakobikirchhof, wo es ein Bühnenprogramm mit der Oberbürgermeisterin und drei Drag-Queens gab.

Von Petra Hartmann Montag, 05.09.2022, 06:00 Uhr

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Goslar. Luftballons, Seifenblasen, bunte Plakate und jede Menge Regenbogenflaggen – Goslar ist bunt und soll es auch bleiben: Rund 640 Teilnehmer zeigten am Samstag anlässlich des zweiten Christopher-Street-Days Flagge für Toleranz und sexuelle Vielfalt und marschierten durch die Stadt.

Bereits zum zweiten Mal organisierte das Jugendforum den Tag, an dem sich die LGBTQ-Gemeinschaft gleichzeitig feiert, aber auch auf ihre Probleme aufmerksam macht. Die Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul (gay), bisexuell, transsexuell und queer – und dass dies noch immer eine eher ungebräuchliche Vokabel ist, merkten die Teilnehmer spätestens am Ende des Umzugs am Jakobikirchhof, als Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner nach ihrem Grußwort ein paar Fragen der Teilnehmer beantworten sollte. „Darf ich den Publikumsjoker ziehen?“, fragte sie, als sie das seltsame Wort „eldschibitikju“ hörte.

Dringender Wunsch: Ein Treffpunkt für die LGBTQ-Community

In der von Steven Hesse und der Dragqueen Mina Mistake moderierten Frage- und Antwort-Runde ging es unter anderem um die Frage, wie man Goslar für junge queere Menschen attraktiver machen könne. Wobei Schwerdtner darauf hinwies, dass sie da keine Unterschiede machen wolle zu anderen jungen Menschen, auch für diese solle die Stadt ja attraktiv sein. Auch auf die Frage nach einem speziellen Treffpunkt, den die LGBTQ-Community sich wünscht, um einen gewissen Schutzraum zu haben, reagierte Schwerdtner mit dem Hinweis, dass die Gemeinschaft sich besser nicht absondern, sondern sich lieber in die Räume für alle einbringen solle. Grundsätzlich aber zeigte sie sich gesprächsbereit.

Immerhin, ein Platzangebot gab es von der St.-Jakobi-Gemeinde: Sie stellte einen Raum zur Verfügung, in dem sich unter anderem Dragqueen Mina Mistake herrlich aufbrezeln konnte. Dass Menschen mit einer „anderen“ Sexualität Schutz brauchen, machten sich die Teilnehmer zu Beginn noch einmal deutlich: mit einer Schweigeminute für den 25-jährigen Transmann, der sich vor einer Woche in Münster schützend vor zwei Frauen gestellt hatte und so schwer verletzt worden war, dass er am Freitag starb.

Am Samstag in Goslar blieb Gewalt außen vor. Die Polizei meldete keine Unregelmäßigkeiten. So wurde es für alle ein fröhliches Fest im Namen der Toleranz, Buntheit und Liebe, in welcher Form auch immer.

Mit bunten Plakaten und Botschaften an Homophobe ging es durch die Stadt.

Mit bunten Plakaten und Botschaften an Homophobe ging es durch die Stadt.

Herz zeigen: Start der Gruppe am Goslarer Bahnhof.

Herz zeigen: Start der Gruppe am Goslarer Bahnhof.

Nico, Uwe, David und Clemens beim 2. CSD in Goslar

Nico, Uwe, David und Clemens beim 2. CSD in Goslar

2. CSD in Goslar2022

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2. CSD in Goslar2022

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