Locker-leichtes mit frivolen Spitzen

Der Sänger und Songschreiber Jon Flemming Olsen philosophiert auf der Bühne der Lautenthaler „Wunderkammer“. Foto: Dürich
Lautenthal. Hoch erfreut begrüßte Theaterdirektor Marco Assmann am Freitagabend neben seinen vielen Stammgästen zahlreiche neue Gesichter in seinem familiär-intimen Theater und gab einen kurzen Rückblick über die erfolgreiche letzte Saison mit stets ausverkauftem Haus.
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Lautenthal. Hoch erfreut begrüßte Theaterdirektor Marco Assmann am Freitagabend neben seinen vielen Stammgästen zahlreiche neue Gesichter in seinem familiär-intimen Theater und gab einen kurzen Rückblick über die erfolgreiche letzte Saison mit stets ausverkauftem Haus.
Für das Jahr 2018 sind 51 Veranstaltungen geplant, für die es noch Restkarten gibt – hier ist schnelles Handeln angesagt. Dann freute er sich, den bekannten Sänger und Songschreiber Jon Flemming Olsen – auch bekannt als Imbisswirt in Olli Dittrichs „Dittsche“ – ankündigen zu können. Offensichtlich hat Assmann nicht nur beste Kontakte, sondern auch das gute Gespür für Künstler, die gut ankommen und Spaß machen. Und das schaffte Olsen mit seinen Liedern von alt bis neu sehr spontan. Es ist bestimmt nicht einfach, mit deutschsprachigen Liedern zu punkten, aber das beste Publikum im Harz nahm ihn sofort liebevoll auf und ging anschließend bei seinen Texten und Melodien hingebungsvoll mit.
Olsen bewies dabei die hohe Kunst der Stimmungswechsel bestens. Mit seinen Liedern über das Leben, die Liebe, Sehnsüchte und Ängste berührte er nahezu alle Gefühlsebenen empathisch und stimmig. Mal philosophierte er über den „Mann auf dem Seil“ zwischen den Twin Towers, der den Sternen zulächelt, dann sinnierte er mitfühlend über das Flüchtlingsschicksal „Wir stehen alle auf dem Schlauch“, hob aber schnell die Stimmung wieder hoch mit dem spröden Liebeslied „Halt mich noch mal“, das im Walzertakt ertönte.
Frühere Coverversionen, wie „Day Dreamer“, die bei ihm zum „Tagträumer“ wurden, brachten die ersten Mitklatscher, dann auch rasch Mitsinger nach dem Text „ne, ne, ne… ja, ja, ja“ – und das klappte zu seinem Erstaunen echt super. So super, dass er mit „wumm – klatsch“ zum Refrain „gib nicht auf“ alle Gäste rocken ließ. Zusätzlich ließen seine locker-leichten Moderationen mit oft frivolen kleinen Spitzen das Stimmungsbarometer noch weiter ansteigen.
Nach der Pause dachte er tief versunken balladig über die Liebe, den Mond und die letzten Galaxien nach – und fesselte. Echt klasse, wie dann der Schwung zum Kracher „Karl-Heinz Schmitz“ das Publikum mitpowern ließ und es anschließend mit „du, du, du“ orchestral fast schon solo mitwirkte.
Seine neuen Lieder, besonders das „Von ganz allein“, als plötzlich das Leben vor der Tür steht, ergriffen und rissen mit, so sehr, dass der stürmische Beifall noch zwei Zugaben brachte.