Benneckensteiner Werckmeister-Festival startet in sechste Saison

St. Laurentius in Benneckenstein ist erneut Schauplatz des Werckmeister-Festivals. Foto: Privat
Das Werckmeister-Festival in Benneckenstein geht in die sechste Runde. Am Sonntag spielt das Brandenburger Trio in der Kirche St. Laurentius. Das Auftaktkonzert trägt den Titel: „Werckmeister trifft Forellen“.
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Benneckenstein. Das Werckmeister-Festival startet am 27. April in die inzwischen sechste Auflage. Das Musikfestival ist dem Benneckensteiner Musiker Andreas Werckmeister (1645-1706) gewidmet. „Es ist Zeichen der kulturellen Vielfalt des Harzes, auch im sechsten Jahr seiner Existenz“, betonen die Veranstalter.
Spielort für alle Konzerte in diesem Jahr wird die St.-Laurentius-Kirche von Benneckenstein. „Weil die Kirche klanglich so fantastisch ist, wurde sie in diesem Jahr ausschließlich als Austragungsort für das Festival bestimmt“, erläutert der Festival-Gründer Marco Reiß. Beginn der Veranstaltungen ist jeweils um 17 Uhr. Geplant sind insgesamt sechs Konzerte (siehe Infokasten).
Die neue Saison beginnt am Sonntag, 27. April. Dann lautet das Motto in der St.-Laurentius-Kirche „Werckmeister trifft Forellen“.
Hinter diesem etwas kryptischen Slogan steht das Brandenburgische Klaviertrio, das das Eröffnungskonzert bestreitet. Es besteht aus Marco Reiß (Violine), Raimund Eckertz (Viola) und Frank Wasser (Klavier). Zu hören sein werden Werke von Mozart, Schumann und Piazzolla. Es wird also munter zugehen, gerade so wie in den Harzer Bächen.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Organisiert wird das Festival im Rahmen der künstlerischen Aktionen des Vereins „Kulturrevier Harz“ e.V. Das Festival geht maßgeblich auf eine Idee des Musikers Marco Reiß zurück, dem es zu verdanken ist, dass Werckmeister aus der Vergessenheit wieder ins Licht der kulturell interessierten Öffentlichkeit geholt worden ist.
Der Namenspatron des Festivals, Andreas Werckmeister, war ein gesuchter Orgelfachmann, ein bedeutender Musiktheoretiker, Komponist und großer Sohn des Harzes, bekannt mit dem Vetter von Johann Sebastian Bach, Johann Gottfried Walther, und befreundet mit dem berühmten Orgelbauer Arp Schnitger sowie mit dem Großmeister der norddeutschen Orgelmusik, Dietrich Buxtehude. Sein kompositorisches Werk ist nur in Fragmenten erhalten. Überliefert sind vier Orgelkompositionen unterschiedlicher Qualität, eine Kantate zum Epiphaniasfest „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ sowie unter dem Titel „Musikalische Privatlust Violinstücke“ mit Generalbass.
Seine „Nachtwächter-Canzona“ beginnt mit einer kraftvollen Einleitung, dann ertönt das „Horn“ des Nachtwächters, gefolgt von stark rhythmisierten Akkorden, welche die Bedeutung dieses Rufs unterstreichen.
Als Orgelsachverständiger war Werckmeister hochgeschätzt und nahm an mehr als 30 Orgelabnahmen teil. So gehörte er auch zu den Prüfenden der Orgel von Arp Schnitger in der Johanniskirche zu Magdeburg (1695) und legte ein Gutachten über den Zustand der berühmten Orgel des Halberstädter Orgelbauers David Beck von 1596 in der Schlosskapelle zu Gröningen vor.
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