Kinderpornografie: Polizei nimmt mutmaßlichen Täter in Salzgitter fest

Nach monatelangen Ermittlungen wurde in Salzgitter ein 33-jähriger Mann festgenommen, der im Verdacht steht, kinderpornografisches Material produziert und im Darknet verbreitet zu haben. Foto: Johannes Neudecker/picture alliance/dpa (Symbolfoto)
Nach monatelangen Ermittlungen wurde jetzt in Salzgitter ein 33-jähriger Mann festgenommen, der im Verdacht steht, kinderpornografisches Material produziert und im Darknet verbreitet zu haben. Wie kam die Polizei dem Täter auf die Spur?
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Salzgitter/Hannover. Ein 33-jähriger Mann wurde in der Nacht zum Mittwoch in Salzgitter festgenommen. Er steht im Verdacht, über einen längeren Zeitraum kinderpornografisches Material produziert und verbreitet zu haben. Dies teilten die Staatsanwaltschaft Hannover und das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.
Ermittlungen führten zur Festnahme
Die Festnahme erfolgte nach intensiven Ermittlungen, die bereits im Mai 2023 durch einen Hinweis britischer Strafverfolgungsbehörden auf die IP-Adresse des Beschuldigten eingeleitet wurden. Der Mann soll im Darknet als sogenannter „Capper“ tätig gewesen sein, wobei er Kinder dazu brachte, sich vor der Webcam zu entkleiden und sexuelle Handlungen vorzunehmen.
Mögliche Beweise sichergestellt
Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden ein Computer, ein Smartphone und mehrere Speichermedien sichergestellt. Diese Geräte wurden zur weiteren Auswertung an das Kriminaltechnische Institut (KTI) des LKA Niedersachsen übergeben.
Aussagen der Behörden
Friedo de Vries, Präsident des LKA Niedersachsen, erklärte: „Die Festnahme ist ein Erfolg in unserem beharrlichen Kampf gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen. Sie zeigt, wie perfide diese Täter agieren. Mit konsequenter Ermittlungsarbeit ist es uns gelungen, den mutmaßlichen Täter zu stoppen und weiteren Missbrauch zu verhindern.“ De Vries betonte, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen höchste Priorität habe und dass auch in Zukunft Druck auf die Szene ausgeübt werde.
Der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Hannover, Oberstaatsanwalt Marcus Röske, ergänzte: „Dieser Fall belegt erneut die besondere Wichtigkeit eines beharrlichen und entschiedenen Vorgehens gegen Täter, die in der Anonymität des Internets Kinder ausnutzen und für ihre kriminellen Machenschaften missbrauchen.“
Haftbefehl und weitere Schritte
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover wurde ein Haftbefehl gegen den Beschuldigten erlassen. Er soll noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden.
Prävention und Unterstützung für Eltern
- Das LKA Niedersachsen hat Präventionstipps für Eltern und Erziehungsverantwortliche veröffentlicht, um Kinder vor sexueller Gewalt zu schützen. Diese sind auf der Website des LKA Niedersachsen abrufbar.
- Weitere Informationen zur Bekämpfung von Kinderpornografie finden sich auf den Seiten der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
- Verdachtsfälle von sexueller Gewalt gegen Minderjährige können jeder Polizeidienststelle oder vertraulich online gemeldet werden.