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Eishockey-Regionalliga

Und wieder feiern die Harzer Falken beim Gegner

Glückseligkeit in Farmsen: Die Harzer Falken und ihr Anhang feiern die erneute Meisterschaft in der Eishockey-Regionalliga Nord.

Glückseligkeit in Farmsen: Die Harzer Falken und ihr Anhang feiern die erneute Meisterschaft in der Eishockey-Regionalliga Nord. Foto: Radermacher

Es war das bisher größte Stück Arbeit. Auf dem Weg zum Meistertitel Nummer vier in der Eishockey-Regionalliga Nord warten auf die Harzer Falken besondere Herausforderungen. Das Team feiert den Finaltriumph gegen die Crocodiles Hamburg entsprechend.

Von Björn Gabel Dienstag, 25.03.2025, 06:00 Uhr

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Das Ende einer langen emotionalen Reise fiel fast ein wenig unspektakulär aus. Als die Crocodiles Hamburg am Sonntag 55 Sekunden vor Schluss ihren Torwart vom Eis nahmen, wirkte das eher wie eine Pflichtübung. Längst war klar, dass den Harzer Falken der Titel in der Eishockey-Regionalliga nicht mehr zu nehmen war, zu abgeklärt hatten sie ihren 3:1-Vorsprung und damit den nötigen dritten Sieg herausgespielt.

Falken feiern Meisterschaft in Hamburg

Falken feiern Meisterschaft in Hamburg
So kam es, wie es zuletzt mit einer Ausnahme immer kam. Die Falken sind Meister, zum vierten Mal seit dem Neustart in der Regionalliga in der Saison 2019/20. Das eherne Gesetz lautet dabei: Gefeiert wird immer in des Gegners Halle, zweimal in Sande, jetzt in Farmsen, wo am Ende nur noch die Gästefans zu hören waren. Meisterschaft Nummer vier hatte es in der wegen Covid-19 abgebrochenen Saison 19/20 per Akklamation der Konkurrenz gegeben.

Steiniger Weg zum Titel

Der Wert des aktuellen Titels ist weitaus höher einzuschätzen. Die Saison begann mit einem heftigen psychologischen Tiefschlag, dem Tod von Präsident Klaus Waibel kurz vor dem Saisonstart am 11. Oktober. Die Mannschaft widmete den neuerlichen Triumph auch ihm. So brachte Kapitän Nico Ehmann zur offiziellen Pokalübergabe das rote „Klausi“-Trikot mit der Nummer 11 mit, das auch auf dem Jubelfoto zu sehen war.

Der Weg zum Titel erwies sich ohnehin als äußerst steinig, weil Verletzungen die Mannschaft immer wieder zurückwarfen. Speziell nach dem Jahreswechsel wurde es oft ganz luftig rund um Trainer Jozef Potac, der sein Team aber auch durch diese schwierige Phase führte. Als fast alle Spieler pünktlich zur Entscheidung wieder einsatzfähig waren, zeigte sich, dass das Harzer Aufgebot die größte Qualität aller neun Teams besaß.

Der MVP heißt Tretjakovs

Die Herangehensweise der Verantwortlichen, den Meisterkader der Saison 23/24 fast komplett zu halten, zahlte sich aus. Ganze drei Zugänge kamen, einer mit Artjoms Tretjakovs aus eigenem Antrieb. Der Lette wollte sich in Braunlage ins Schaufenster für höhere Aufgaben stellen – Plan aufgegangen, kann man nur sagen. Am Saisonende lief der 23-Jährige richtig heiß, sammelte in den acht Playoff-Spielen fantastische 15 Punkte (zehn Tore), darunter in den Spielen drei und vier jeweils das game-winning-goal. Wenn es einen MVP in dieser Serie gibt, dann ist es Tretjakovs. „Ohne die anderen kann er das auch nicht schaffen“, sagt Potac, „aber er hat schon sehr gut gespielt.“

Jetzt wird erst einmal gefeiert in Braunlage. Um 4 Uhr in der Früh war der Tross zurück aus Hamburg, anschließend gab es noch eine Stippvisite in der Kabine. Die Nacht dürfte für den einen oder anderen komplett oder kurz ausgefallen sein, denn schon am Mittag postete Filip Mrava ein Bild mit Meisterpokal vom Eichhörnchenbrunnen. „Es war schwer, die Saison abzuschließen, es gab so viele Aspekte“, sagt Potac, der noch einmal daran erinnert, wie unsicher die Lage nach Waibels Tod gewesen sei. „Der Vorstand hat das aber super hinbekommen, es hat alles funktioniert bis zum Schluss.“ Und bis zum nächsten Titel.

Die Video-Impressionen vom Meisterjubel der Harzer Falken nach dem Spiel gegen die Crocodiles stammen von Katja Rohde. Sie ist Braunlager Eishockey-Fan seit den frühen 1980er Jahren und wohnt seit vielen Jahren in der Nähe von Hamburg.

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