Dieses Derby verheißt mehr als Prestige

Der Goslarer Henrik Möker (r.) versucht, den Bad Harzburger Brian Bothe am Schuss zu hindern. Seit September 2020 hat der GSC auf heimischem Platz in einem Punktspiel nicht mehr gegen die TSG gewonnen. Dreimal entführte seitdem das Team aus dem Sportpark die Punkte vom Osterfeld. Foto: Epping
Wenn der Goslarer SC 08 in der Fußball-Bezirksliga 3 auf die TSG Bad Harzburg trifft, geht es meist um die Vorherrschaft im Landkreis. Die hat aktuell aber die FG Vienenburg/Wiedelah inne, und GSC und TSG müssen einen Katastrophenstart verhindern.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Das Derby der Fußball-Bezirksliga 3 zwischen dem Goslarer SC 08 und der TSG Bad Harzburg hat fast schon eine doppelte Gewichtung. Nicht nur, dass es am heutigen Mittwoch von 18.30 Uhr an am Osterfeld um das Prestige geht, sondern sollte es einen Verlierer geben, hat dieser eine veritablen Fehlstart in die Saison hingelegt. Auch im Fall einer Punkteteilung würden beide Kontrahenten hinterher nicht wirklich dem Tabellenkeller entkommen.
Ein Unentschieden, eine Niederlage – so mager sieht die Bilanz der beiden Teams bislang aus. Die daraus resultierenden Plätze zwölf und 13 entsprechen nicht ansatzweise den Erwartungen der Vereine. Der mögliche Sieger dieses Nachholspiels könnte im allerbesten Fall auf Platz acht vorrücken.
„Es steht viel auf dem Spiel“
GSC-Trainer Ingo Vandreike hatte bereits vor Saisonbeginn wegen des straffen Auftaktprogramms gegen Union Salzgitter und den VfL Salder gewarnt, wenn sich sein Team nicht konzentriere, könne es nach drei Spielen mit null Punkten dastehen. Dazu ist es nun nicht gekommen, „aber die Aufgabe wird ja auch nicht leichter“, so Vandreike, der auf das Derby „mit gemischten Gefühlen“, blickt, denn: „Es steht ja nicht nur für uns viel auf dem Spiel.“
Insbesondere die „unnötige Niederlage“ in Salder habe das Trainerteam intensiv analysiert. „Uns fehlt momentan einfach die Leichtigkeit. Ich hoffe, die Jungs kriegen den Kopf frei und zeigen ihr wahres Gesicht. Sie sollen einfach rausgehen und Spaß haben.“
Vandreike hat natürlich auch den Umbruch bei der TSG zur Kenntnis genommen, durch den er auch eine andere Spielweise erwartet. „Da ist jetzt kein Marcel Schaare mehr, der im Zentrum die Bälle festmacht.“ Vielmehr erwartet der GSC-Coach einen Gegner, der kompakt stehen und auf Fehler lauern wird, um dann über schnelle Spieler wie Nico Martinato umzuschalten.
Auch TSG-Trainer Kenneth Schuller ist sich sicher, dass es einen anderen Spielverlauf als vorige Saison am Osterfeld geben wird, Bad Harzburg gewann 5:1: „Da sind die uns ja ins offene Messer gelaufen. Wir mussten uns körperlich gar nicht durchsetzen, sondern mit tiefen Pässen nur die freien Räume annehmen.“ Stattdessen werde sich das Spiel dieses Mal mehr in Zweikämpfen abspielen. „Entscheidend wird sein, wer seine Angriffe zu Ende spielen kann.“
Von seinem Team wünscht sich Schuller, den „Feuereifer auch auf den Körper zu übertragen“. Bei der Derby-Niederlage vorigen Mittwoch in Vienenburg habe ihm das gefehlt: „Es gab kein Verantwortungsbewusstsein für die Mitspieler.“ Nach dem aus seiner Sicht guten Start gegen Viktoria Thiede dachte er, „wir wären einen Schritt weiter“.
Nicht dabei sein wird der bislang mit einem Treffer einzige Torschütze der TSG. Slavcho Uzunov hat sich bei der Partie in Vienenburg einen Finger gebrochen. „Da müssen jetzt andere einspringen“, sagt Schuller.
Auf den GSC wartet bereits am Freitag das nächste Spiel bei Schlusslicht FC Ilsetal, Bad Harzburg erwartet am Sonntag den Vorletzten SV Kissenbrück, beide sind punktlos. Nach dem Derby folgt das Pflichtprogramm. Für einen Verlierer wird der Druck nicht kleiner.
Copyright © 2025 Goslarsche Zeitung | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.