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Wanderausstellung „Gesichter des Christentums“ in Clausthal

22 Christen verschiedener Nationalitäten aus Niedersachsen stellen sich in der Wanderausstellung vor.  Foto: Ebeling

22 Christen verschiedener Nationalitäten aus Niedersachsen stellen sich in der Wanderausstellung vor. Foto: Ebeling

Für vier Wochen macht eine ungewöhnliche Wanderausstellung in der Clausthaler Marktkirche zum Heiligen Geist Station. Sie zeigt „Gesichter des Christentums“.

Von Bettina Ebeling Sonntag, 22.06.2014, 17:19 Uhr

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Der christliche Glaube als möblierter Raum, in dem Menschen vieler Nationen wohnen – so viele, dass die Winterkirche gar nicht ausreichte, um alle Exponate der Ausstellung „Gesichter des Christentums“ aufzunehmen. Für vier Wochen macht diese Wanderausstellung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen (ACKN) in der Clausthaler Marktkirche zum Heiligen Geist Station.

Der Aufbau ist ungewöhnlich. Hölzerne Kommoden, jede mit einer schlichten Wandleuchte und Schubladen zum Hineinsehen, zeigen Portraits von 22 Männern und Frauen unterschiedlicher Nationen aus unterschiedlichen christlichen Glaubensgemeinschaften, die alle in Niedersachsen leben und sehr persönliche Aussagen und Gegenstände zur Ansicht geben – hier das Familienfoto, dort die Bibel in arabischer Sprache. Und an jeder Station kommt ein neues Portrait hinzu.

„Die Ausstellung spielt mit dem Schubladendenken“, sagte Pastorin Andrea Siuts gestern bei der Eröffnung. Gerade zwischen Einheimischen und Zugewanderten könne der christliche Glaube in all seinen Facetten und Ausübungsformen eine Brücke sein, und sie selbst habe gestaunt, als sie erfuhr, dass zwei Drittel der in Niedersachsen lebenden Ausländer Christen seien.

Eigene Reiseeindrücke aus Israel und Osteuropa, glaubensbezogen, gaben Bürgermeister Wolfgang Mönkemeyer und Superintendent Volkmar Keil in ihren Grußworten zur gut besuchten Vernissage wieder. „Für mich ist es wichtig, dass Religion nicht zu Feindseligkeiten führt“, sagte der Bürgermeister, „und dass Glaube und Wissenschaft miteinander abgestimmt sind.“

Die Vielfalt sei es, die das Christentum so reich mache, sagte Superintendent Keil, der die Ausstellung gerade in der Universitätsstadt mit ihrer internationalen Studentengemeinschaft am goldrichtigen Platz sieht. Eine Vertreterin dieser Gemeinschaft, die chinesische Studentin Ma Zhuo, hat der Wanderausstellung ihr christliches Lebensbild hinzugefügt. Sie gehört der methodistischen Gemeinde Clausthal-Zellerfeld an und fand über den chinesischen Bibelkreis zur deutschen Kirche. 2008 hat sie sich taufen lassen. Wer „ihre“ Schublade öffnet, kann das Vaterunser in chinesischer Sprache hören.

Die Wanderausstellung ist bis zum 22. Juli in der Winterkirche der Clausthaler Marktkirche zu sehen. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm mit Veranstaltungen zur Begegnung, darunter den vierteiligen Glaubenskurs „Mit den Augen der anderen sehen“, den Film „Gabun – Albert Schweizer in Lambarene“ am 3. Juli (18.30 Uhr in der Evangelischen Hochschulgemeinde, Graupenstraße 1a), den Workshop „Lampedusa ist überall“ (10. Juli, 19.30 Uhr in der evangelisch-methodistischen Gemeinde, Seilerstraße 4) oder die Liederweltreise zum Mitsingen und Zuhören (16. Juli, 19 Uhr in der Marktkirche).

Die nächste Veranstaltung des Rahmenprogramms ist der Vortrag „Gesichter des Christentums in der Bildenden Kunst“ von Bernd Gisevius am Donnerstag, 26. Juni, 18.30 Uhr in der Marktkirche.

Ein Chor aus kamerunischen Studierenden der TU singt zur Vernissage.

Ein Chor aus kamerunischen Studierenden der TU singt zur Vernissage.

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