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Tonnenschweres Blau schwebt durchs Grau

Ein Kran hebt das alte Getriebe aus der Bergstation, wo extra das Dach geöffnet wurde. Nebel und Sturm erschweren die Arbeiten.  Foto: Steigleder

Ein Kran hebt das alte Getriebe aus der Bergstation, wo extra das Dach geöffnet wurde. Nebel und Sturm erschweren die Arbeiten. Foto: Steigleder

Braunlage. In einer Sturm- und Nebelaktion kämpfen Monteure und Kran mit 3,5 Tonnen Stahl, Kugellagern und Rädern. Die Wurmberg-Seilbahn bekommt nämlich ein neues Getriebe.

Von Mario Steigleder Mittwoch, 18.11.2015, 18:05 Uhr

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Der ganze Wurmberg ist in Nebel gehüllt, der Sturm treibt graue Wolken über den Gipfel. Mitten in diesem kalten November-Trist leuchtet ein gelber Bagger, der einen blauen Zylinder in die Bergstation balanciert – das neue Getriebe für die Seilbahn.

Der Vorgänger des Neuankömmlings, im selben Blau, habe laut Anton Gerweg, dem technischen Betriebsleiter der Wurmberg-Seilbahn, sein Rentenalter erreicht. Alle zehn Jahre müsse das Getriebe gewechselt werden, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Denn das alte Modell sei durchaus noch in Schuss, sagt Gerweg, es funktioniere einwandfrei. Deshalb werde es jetzt von einer Spezialfirma saniert, um dann als Ersatz-Getriebe bereitzustehen – falls das neue unerwartet ausfalle.

Die Installation des neuen Räderwerks war ein millimetergenauer Kraftakt, schließlich bringt laut Gerweg ein Getriebe rund 3,5 Tonnen auf die Waage. Doch nicht nur das Gewicht des mit Rädern und Kugellagern gefüllten Eisen-Zylinders machte den Monteuren zu schaffen. Windböen und schlechtes Wetter erschwerten die Arbeiten auf dem Dach der Bergstation, zudem war der erste Kran defekt und musste ausgetauscht werden.

Durch ein großes Loch in der Decke verschwand dank Kran, Kette und Feinfühligkeit das alte Getriebe, das neue kam wenig später auch von oben. Die Zeit saß dabei den Arbeitern immer Nacken, drohte doch Sturmtief „Heini“, die abgedeckten Dachplanen wegzuwehen.

Der Austausch des Getriebes ist Teil der Revisionsarbeiten an der Wurmberg-Seilbahn, die noch bis Anfang Dezember stattfinden. Bis dahin sei der Betrieb eingestellt, die Arbeiten schritten aber voran, berichtet Anton Gerweg. Berg- und Mittelstation seien schon so gut wie fertig, als letztes sei die Talstation dran.

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