„Ski heil!“ und Borkenkäfer, die Wald und Werbung fressen
„Ski heil!“ wünscht das Hamburger Abendblatt, „Wintersportler stürmen den Wurmberg“ meldet die Neue Osnabrücker Zeitung. Mit dem ersten Schnee zum Jahreswechsel ist das beherrschende Harz-Thema in der überregionalen Presse gesetzt: Schnee.
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In den Fokus rückt (nicht allein im Fokus) der Wurmberg in Braunlage. Der millionenschwere Ausbau macht sich in jedem Fall schon einmal mit Blick auf das Medienecho bezahlt. Und dank der neuen „Skiwelt Harz“, auf die sich beispielsweise die Welt und das Hamburger Abendblatt stürzen, werden alle anderen Hänge und Pisten im niedersächsischen Teil des Mittelgebirges mitgezogen. Über „Viel Andrang an den Liften im Harz“ berichtet der NDR mehrfach.
Ein Aufreger, der auf der Zunge zergeht, ist für die Wirtschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) unterdessen das Handelsabkommen (TTIP) mit den USA. Die Journalisten in der Main-Metropole sorgen sich, der Harzer Roller könne demnächst aus Texas kommen. Was die Harzer vergleichsweise kalt lassen kann, aus dem Harz kommt der Handkäs ja schon lange nicht mehr...
In den Harz kommen dagegen zum Glück weiterhin Touristen. Gern auch in Gruppen. So berichtet die Rheinische Post vom Monsheimer Ägyptischen Club und Kulturverein Nordrhein, der sich auf „Riesen-Windbeutel im Harz“ freut. Und auch der Deutsche Wandertag wirkt weiter nach. Den Wanderverein Werretal zieht es nach dem Großereignis laut der Neuen Westfälischen auch in diesem Jahr auf eine viertägige Wanderfahrt in den Harz.
Mit Gästen ganz anderer Art schafft es Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk weiter in die Schlagzeilen – über die deutschen Grenzen hinaus, wie die GZ mehrfach berichtete. Vielleicht dank Schweizer Gemächlichkeit ist das Thema erst jetzt auch in Zürich angekommen, wo die Neue Züricher Zeitung von dem „konservativen Bürgermeister im deutschen Goslar“ kündet, der mehr statt weniger Flüchtlinge will.
In der Rubrik „mediale Dauerbrenner“ können es vor allem die Luchse locker auch mit Oliver Junk aufnehmen. Als Harzer „Besuchermagneten“ werden sie im Westfalen-Blatt gewürdigt und nachdem ein Tier wohl nach dem Vorbild seiner Harzer Verwandten aus dem Wildpark in Hanau entwich, rollt auch die Rhein-Main-Zeitung noch einmal die Auswilderungsgeschichte der Harzer Nationalpark-Luchse auf.
Über die Luchse lesen die Vertreter der Harzer Tourismusbranche gern. Luchse locken. Sehr gute Werbung auf leisen Sohlen. Dazu allerdings taugt beileibe nicht jede Art aus der weiten Welt der Tiere. Über das Mittelgebirge, „Wo sich der Borkenkäfer austoben darf“, berichtet das Neue Deutschland und stellt fest, im Harz könne man schon sehen, „wie der Wald dann aussieht“.
Ansonsten ist die Suche nach überregionaler Harz-Berichterstattung zu Beginn eines jeden Jahres stets etwas mühsam. Bei den meisten Fundstellen rund um den 6. Januar führen die Heiligen Drei Könige in die Irre: Myrrhe und Weihrauch liefern die Top-Meldungen über (Baum-)Harz.