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„Rolli-Tüv“: Hilfsmittel müssen im Alltag funktionieren

Wie fest sitzen die Schrauben? Tobias Jähnel überprüft die Schwenkräder eines Rollators. Sein Team hat bei der Wartung jede Menge zu tun.  Foto: Semper

Wie fest sitzen die Schrauben? Tobias Jähnel überprüft die Schwenkräder eines Rollators. Sein Team hat bei der Wartung jede Menge zu tun. Foto: Semper

Wer hätte schon gedacht, dass auch eine Gehhilfe oder ein Rollstuhl den „Tüv“ braucht? Wohl kaum jemand. Und darin verbirgt sich ein Risiko für die eigene Gesundheit.

Dienstag, 24.12.2013, 20:00 Uhr

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Rainer Wiedemann vom Sanitätshaus Werner & Habermalz und sein Team machten sich kurz vor Weihnachten noch auf zum „Rolli-Tüv“ ins Alten- und Pflegeheim Kloster Frankenberg. Viele der dort lebenden Senioren sind in ihrem Alltag auf einen Rollstuhl, Rollator oder eine andere Gehhilfe angewiesen. Bei täglichem Gebrauch sei es umso wichtiger, diese Hilfsmittel regelmäßig auf tadellose Funktionstüchtigkeit hin zu überprüfen, erklärt Wiedemann. „Ansonsten kann es gefährlich werden“, betont er.

Insgesamt 120 Rollatoren und Rollstühle wurden am Kloster Frankenberg in Augenschein genommen. Insbesondere die Bremsen standen im Mittelpunkt. Das Team des Sanitätshauses ließ aber auch die Räder und diverse Anbauteile nicht außer Acht, da auch hier schon nach relativ kurzer Beanspruchung Mängel entstehen können. Das liege heutzutage in erster Linie an den immer preiswerter ausgelegten Herstellungsprozessen, deutet Wiedemann an. „Allgemein gilt: Eine regelmäßige Pflege und Wartung ist relevant, um auch mit diesen Hilfsmitteln sicher durch den Alltag zu kommen.“

Der Fachmann kann auch verstehen, warum die Kontrolle der Gerätschaften so oft vernachlässigt wird: „Wer denkt denn schon ständig daran? Angehörige oder Pflegekräfte haben sich ja schließlich noch um vieles mehr zu kümmern.“ Eine gesetzliche Vorgabe zur „Hauptuntersuchung“ gibt es ja auch nicht. Darum immerhin diese Prüf-Aktion am Kloster Frankenberg. Und die Bewohner stehen von Beginn an Schlange.

Sonja Haag, zum Beispiel. Sie ist vor zehn Jahren an Multipler Sklerose erkrankt, mittlerweile auf den Rollstuhl angewiesen und begrüßt die „Tüv“-Maßnahme: „Bei meinem ersten Rollstuhl haben sich schon nach einem knappen Jahr Mängel bemerkbar gemacht. Dabei ist es mir doch sehr wichtig, dass er einwandfrei funktioniert.“

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