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Studie

Personallage in Kitas angespannt – hohe Belastung

Diakonie: Die Belastung in Kitas bleibt hoch. (Symbolbild)

Diakonie: Die Belastung in Kitas bleibt hoch. (Symbolbild) Foto: Arne Dedert/dpa

Kitas müssen ihr Angebot zunehmend einschränken und Gruppen schließen - die Belastung ist hoch, der Krankenstand auch. Der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen appelliert an die Politik.

Von dpa Freitag, 21.11.2025, 08:40 Uhr

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Hannover. Die Kindertagesstätten der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers kämpfen trotz besserer Stellenbesetzung als vor drei Jahren mit Gruppenschließungen, verringerten Randzeiten und kürzerer Kernbetreuungszeit. Zwar sei der Personalmangel nicht mehr so gravierend wie 2022, sagte Hans-Joachim Lenke, der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, zu einer neuen Untersuchung. Aber die Lage habe sich nicht entspannt.

Im laufenden Jahr mussten demnach 77 Prozent der befragten Kitas Gruppenschließungen vornehmen – 2022 waren es 63 Prozent. 79 (2022: 76) Prozent verringerten ihre Randzeiten, 75 (62) Prozent kürzten die Kernbetreuungszeiten. Für die zweite Untersuchung dieser Art nach 2022 wurden 709 Kita-Leitungen aus insgesamt 720 Einrichtungen befragt, 446 Kita-Leitungen nahmen an der Umfrage teil.

„Mehr Personal bedeutet eben nicht unbedingt weniger Belastung“

2022 hatten rund 75 Prozent der Kitas angegeben, dass sie eine oder mehrere Stellen nicht besetzen konnten, im laufenden Jahr waren es nur noch 35 Prozent der Kita-Leitungen. Nur: „Mehr Personal bedeutet eben nicht unbedingt weniger Belastung“, sagte Eva Berns, Bereichsleiterin der Fachberatung evangelischer Kitas bei der Diakonie in Niedersachsen. Die Anleitung von nicht-pädagogischem oder Zeitarbeitspersonal, Organisationsaufwand und mehr Bürokratie ließen die Belastungen für die Fachkräfte steigen.

Berns betonte, dies müsse im normalen Arbeitsalltag bewältigt werden. „Das sind alles Faktoren, die Stress befördern und damit ansatzweise auch den erhöhten Krankenstand und die Ausfallzeiten in den Kitas erklären können.“

Appell an Politik

Lenke betonte, in Kitas sei grundsätzlich der Lärmpegel höher als in vielen anderen Arbeitsfeldern – „das liegt in der Natur der Sache und ist auch vollkommen in Ordnung“. Die Lärmbelastung könne mit einfachen baulichen Maßnahmen gesenkt werden, daher appellierte er an die Politik, Gelder aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität des Bundes auch für die Modernisierung von Kitas zu nutzen.

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