Mit dem Leih-Elektroauto durch den Harz

Im Harz mobil: Eines der Leih-Elektroautos der Ein-Harz-Initiative. Auf dem Fahrzeug aus Duderstadt ist eine Probebeschriftung zu lesen. Foto: Privat
Klimafreundlicher Beitrag: Mit einem Netz von Leih-Elektroautos will die Ein-Harz-Initiative die klimagerechte Mobilität in der Region fördern. Siebzehn Fahrzeuge stehen bald dazu bereit, Anfang Mai oder Anfang Juni soll es losgehen.
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Harz. Am Mittwoch kommender Woche unterzeichnet die Ein-Harz-Initiative in Bad Sachsa mit mehreren Partnern die Kooperationsverträge. Mit dabei sind Stadtwerke und Energieversorger aus der Region, die Stadtbus-Gesellschaft Goslar, die Stadt Braunlage, die Wohngesellschaften Goslar/Harz und der Recyclingpark Harz.
Verliehen werden die Autos von den Partnerbetrieben, die zudem über Ladesäulen verfügen. Im Angebot sind unterschiedliche Fahrzeugtypen, darunter Kleinwagen und ein Transporter. Nach ersten Überlegungen, die im Ein-Harz-Vorstand noch diskutiert werden müssen, soll der Mietpreis für einen Kleinwagen tagsüber bei 2,20 Euro pro Stunde liegen. Außerdem wird für Fahrten bis zu 100 Kilometer eine Pauschale von 26 Cent pro Kilometer fällig. Dort, wo das Fahrzeug ausgeliehen wird, muss es auch wieder abgegeben werden. Fünf Autos sollen in Goslar inklusive Hahnenklee angeboten werden, drei in Duderstadt. Je eines soll nach Wernigerode, Braunlage und Clausthal-Zellerfeld. Weitere Standorte sind Osterode, Seesen, Bad Lauterberg, Bad Sachsa, Einbeck und Bovenden. Ein-Harz-Geschäftsführer Frank Uhlenhaut berichtet von Gesprächen mit der Stadt Nordhausen, um auch in Thüringen das E-Car-Sharing anbieten zu können.
Wenn es die Nachfrage erlaubt, soll die Fahrzeugflotte aufgestockt werden. Zielgruppe sind Urlauber und Einheimische. Frank Uhlenhaut ist sich bewusst, dass möglicherweise Geduld gefragt ist, bis das Angebot so angenommen wird, dass ein Ausbau realistisch erscheint. Viele Familien hätten mehrere Autos, auch Urlauber kämen überwiegend mit dem Auto in den Harz, weil der Öffentliche Personennahverkehr „nicht so gut ist“, wie Uhlenhaut sagt. Er spricht mit Blick auf das Projekt von „einer großen Herausforderung“ und fügt hinzu: „Wir müssen viel Überzeugungsarbeit leisten.“ Der Elektroauto-Verleih ist das bisher größte Projekt der 2014 gegründeten Initiative, die auf vielen Gebieten eine länderübergreifende Zusammenarbeit forciert.
Das nächste größere Vorhaben ist mittlerweile in Planung, im Januar soll es intern besprochen werden: Es geht darum, im Harz den Einzelhandel zu digitalisieren, ersten Überlegungen zufolge wird ein regionaler Onlinehandel aufgebaut und eine Harz-Card eingeführt, mit der die Kunden bezahlen.