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Jerstedt: Gluck, gluck – weg ist der Dorfbach

Der Dorfbach endet unvermittelt in Höhe des Niedersachsenkrugs. Grund ist ein Schluckloch im Karst. Fotos: privat

Der Dorfbach endet unvermittelt in Höhe des Niedersachsenkrugs. Grund ist ein Schluckloch im Karst. Fotos: privat

Jerstedt. Mit „Ausläufer des Sommers“ bei heißen Temperaturen und fehlendem Regen bezeichnete Stadtsprecher Christian Burgart vor Monaten das Symptom des trockenen Jerstedter Dorfbachs korrekt.

Von Heinz-Georg Breuer Dienstag, 03.11.2015, 16:11 Uhr

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Nicht aber unbedingt die Ursache. Auch in diesen Tagen verschwindet der Bach, der am westlichen Ortsrand von Hahndorf entspringt und südlich von Palandsmühle in die Innerste mündet, in Höhe „Niedersachsenkrug“ unvermittelt – gluckernd. Aktuelle Fotos belegen, dass das Wasser in einem Schluckloch im Karst verschwindet.

Die Ursachen für solche Erscheinungen sind bekannt. Experten sprechen von einer „Entartung des Flussnetzes“ wenn das Wasser in sogenannten Karstschwinden (Ponore) nach unten wegtritt, unterirdisch weiterläuft und am Rande der Karstgebiete wieder zutage tritt.

Auch der Verlauf ist im konkreten Fall durch frühere Färbeversuche bekannt. Das auf 27 Kilometer Länge geschätzte Karstgerinne erstreckt sich mindestens vom Gut Riechenberg her. Nach seinem Weg durch die Jerstedter Feldmark läuft das Wasser tief unter der B 6 und tritt in Form von springenden Karstquellen bei Alt Wallmoden und Baddeckenstedt wieder nach oben.

Alt Wallmoden/Baddeckenstedt. Spätestens jetzt blinken die Signallampen bei Altvorderen, die noch die ewige Diskussion um das Wasserschutzgebiet mitgemacht haben. Aus dem Raum wird die Trinkwasserversorgung von 300.000 Menschen im Industrieraum Salzgitter betrieben.

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