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Jazz- und Modern Dance

J.E.T.-Legs stürmen vor heimischem Publikum zum Sieg

Völlig losgelöst: Die J.E.T.-Legs des MTV Goslar entern den Tanzboden, nachdem sie zum Sieger des Abends erklärt werden. Foto: Drechsler

Völlig losgelöst: Die J.E.T.-Legs des MTV Goslar entern den Tanzboden, nachdem sie zum Sieger des Abends erklärt werden. Foto: Drechsler

Was für ein Auftakt: Die J.E.T.-Legs des MTV Goslar gewinnen in der Goldenen Aue den Oberliga-Auftakt im Jazz- und Modern Dance. Damit übertrifft die Formation nach fast dreijähriger Pause alle Erwartungen. Nun sind die Goslarerinnen die Gejagten.

Von Björn Gabel Montag, 28.03.2022, 14:45 Uhr

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Sie wollten einfach nur wieder tanzen – und dann das. Die J.E.T.-Legs des MTV Goslar haben als Aufsteiger zum Auftakt der Oberligasaison im Jazz- und Modern Dance das Heimturnier in der Goldenen Aue gewonnen und Zuschauern und Aktiven nicht nur aus sportlichen Gründen einen runden Abend beschert.

Als die fünf Wertungsrichterinnen nach dem Finale die Notentafeln zückten, herrschte erst einmal ungläubiges Staunen. Die fünf Einsen waren auf fünf verschiedene Formationen verteilt – das hat Seltenheitswert. Auch danach ging es kunterbunt durch den Notengarten, was Anne Beese aber gut erklären konnte. „Wir lagen mit unseren Wertungen eigentlich gar nicht so weit auseinander, weil fünf Mannschaften auf einem Niveau lagen und zwei weitere abgefallen sind“, sagte die einstige J.E.T.s-Meistertrainerin, die wegen eines Coronafalls kurzfristig als Wertungsrichterinnen eingesprungen war.

Das beste Ende hatten die J.E.T.-Legs, deren Tanz „Hey Leute“ zum Remix des gleichnamigen Songs von C2C „F.U.Y.A.“ eine Eins, zwei Zweien sowie je eine Drei und Vier erhielt. Das machte zwölf Punkte, zwei weniger als die beiden ersten Verfolger Etelsen und Rudow. Als das Ergebnis bekannt wurde, flippte die Halle förmlich aus und ließ Erinnerungen an selige Bundesliga-Zeiten aufkommen.

„Unfassbar“, sagte eine überglückliche Trainerin Anastasia Miller, die den Adrenalinüberschuss erst einmal auf dem Tanzboden loswerden musste. Warum unfassbar? „Ich bin hier mit keinen Erwartungen reingegangen“, sagte Miller. Kein Wunder, nach fast drei Jahren ohne Wettkampf war nicht abzusehen, wohin die Reise gehen würde.

Gut zugepackt: Im neuen Tanz „Hey Leute“ zeigen die Goslarer J.E.T.-Legs wieder originelle Elemente. Foto: Drechsler

Gut zugepackt: Im neuen Tanz „Hey Leute“ zeigen die Goslarer J.E.T.-Legs wieder originelle Elemente. Foto: Drechsler

Den Auftritt in der Vorrunde bezeichnete Miller als solide, im Finale wirkten ihre zehn Tänzerinnen deutlich gelöster und legten auch im Ausdruck noch einmal zu. „Diese Steigerung war für mich das Wichtigste“, sagte Miller. Ein Pluspunkt war die wieder aus der Feder von Lisa Beese stammende Choreografie, mit der sich die J.E.T.-Legs von der Konkurrenz abhoben.

Auf Wolke sieben schwebte auch Inga Kirchner-Quidde, die mit ihrem Team den Wettkampf innerhalb von fünf Wochen vorbereitet hatte. Das kostete so manche schlaflose Nacht und Stehvermögen am Turniertag, der wegen des vorgeschalteten Wettbewerbs der Landesliga um 8 Uhr begann und gegen 22 Uhr endete. Aber es hatte sich gelohnt.

„Alle waren einfach nur happy, dass sie wieder tanzen konnten, und wir haben auch unwahrscheinlich viel Lob bekommen“, sagte die Abteilungsleiterin. „Es war ganz megatoll.“ Alle 500 Bändchen, die zum Eintritt berechtigten, gingen weg, und auch der wegen der Corona-Beschränkungen vor die Halle verlegte Verkauf zahlte sich aus.

Weiter geht es im Mai mit Turnieren in Hamburg und Cottbus, in denen die J.E.T.-Legs die Gejagten sind. Anastasia Miller kann sich mit dieser Rolle anfreunden. „Es wird kein Gang runtergeschaltet, wir müssen noch mehr machen“, verkündete die Trainerin schon mal. Dass am Ende der Saison vielleicht sogar der Durchmarsch in die Regionalliga steht, war am Samstag für die J.E.T.-Legs jedoch zweitrangig – sie wollten einfach nur tanzen.

J.E.T.-Legs: Camilla Dal Pos, Angelina Bartels, Celine Bzdok, Amelie Flügge, Antonia Rausch, Melissa Spatschinski, Julia Bogisch, Kaira Daerr, Alina Fischer, Leni Koch, Linda Quidde, Amelie Schwarz

Endstand: 1. J.E.T.-Legs/MTV Goslar 12 Punkte; 2. No Limit/TSV Etelsen 14; 3. Resolution/TSV Rudow 14; 4. Mysteries/VfL Uetze 17; 5. Jazzy Jumps/JDC Cottbus 18; 6. Fabulit/GFG Steilshoop 32; 7. Insularity/MTSV Selsingen 33

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