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Hotel Berghof schließt Anfang Januar

Das Hotel Berghof im Innerstetal verfügt über 17 Doppelzimmer und ein Appartment für vier Personen. Foto: Ciszewski

Das Hotel Berghof im Innerstetal verfügt über 17 Doppelzimmer und ein Appartment für vier Personen. Foto: Ciszewski

Langelsheim. Der Berghof stellt zum 3. Januar seinen Hotel- und Gastronomiebetrieb ein. Das erklärt Eigentümer Willi J. Lauer. Ein Grund ist auch ein sehr kurzfristig geplatzter Verkauf im Sommer.

Von Jörg Ciszewski Donnerstag, 13.11.2014, 20:00 Uhr

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Die Immobilie stehe zum Verkauf und werde über Makler auf dem Markt beworben. Ein kurzfristig Ende September gescheiterter Verkauf des Berghofs hat dem Haus offenbar finanziell stark zugesetzt.

Lauer habe im Spätsommer mit einem potenziellen Käufer bereits Einvernehmen erzielt, doch der Interessent trat dann am 26. September „zwei Stunden vor dem Notartermin“ von seinen Kaufabsichten wieder zurück. Bei dem Kaufinteressenten handelt es sich um Kai Lauenroth, der bis zum Mai dieses Jahres langjähriger Direktor des Hotels und Tagungszentrums „Der Achtermann“ in Goslar war.

Auf GZ-Nachfrage erklärt Lauenroth, dass ein technischer Mangel, von dem er erst kurz vor dem Notartermin erfuhr, ihn dazu bewogen habe, sich gegen den Kauf zu entscheiden. Er habe nicht einschätzen können, welche Investitionskosten dieser Mangel noch nach sich gezogen hätte. Lauer sagt, er habe Lauenroth zugesagt, diesen Mangel auf eigene Kosten zu beheben. Für den geplanten Verkauf des Hotels müsse das ohnehin geschehen.

Der beabsichtigte Verkauf an Lauenroth hatte vor dessen Rückzieher dazu geführt, dass einem Teil des Berghof-Personals zum 1. Oktober gekündigt worden war. „Der Käufer wollte ein anderes Konzept realisieren, aufgrund dessen haben wir uns darauf verständigt, dass wir Personal abbauen“, sagt Lauer.

Über das von ihm geplante Konzept für den Berghof mit reduziertem Personal möchte sich Lauenroth gegenüber der GZ nicht äußern.

Als dann der Kauf nicht zustande kam, habe man kurzfristig ein „Notprogramm“ auf die Beine stellen müssen, so Lauer. Dazu wurden Aushilfs- und Leihkräfte engagiert, die mit den verbliebenen fünf von ursprünglich 14 Angestellten des Hauses den Betrieb sicherstellten. Durch diese Umstellung seien die Personalkosten stark angestiegen, erklärt Hotelleiterin Carmen Wickenhagen. Lauer fügt hinzu, dass es schwer geworden wäre, festes Personal für ein Haus zu finden, das unter dem Damoklesschwert eines Eigentümerwechsels steht.

Nun wird das Hotel am 3. Januar schließen, obwohl die Auftragsbücher gut gefüllt sind. „Wir haben uns dazu entschieden, das Haus erst im neuen Jahr zu schließen“, sagt Lauer. Dadurch seien die Buchungen für Weihnachten und Silvester nicht in Gefahr. Auch bereits geplante Weihnachtsfeiern könnten stattfinden.

Lauer, der mit 70 Jahren das Hotel auch aus Altersgründen abgeben möchte, legt Wert darauf, dass der Verkauf „keine wirtschaftliche Notbremse“ sei. „Das Haus wird unbelastet übergeben.“ Er habe bereits mehrere Gespräche mit Kaufinteressenten geführt. Einen nahtlosen Übergang an einen neuen Eigentümer werde es am 4. Januar aber wohl nicht geben. „Entscheidungen dieser Größenordnung werden nicht in sechs Wochen getroffen.“

Willi J. Lauer

Willi J. Lauer

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