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Heiko Rataj möbelt berühmten Becks-Dreimaster wieder auf

Wurde durch Bierwerbung berühmt: Die Alexander von Humboldt. Foto: Gambarini/dpa

Wurde durch Bierwerbung berühmt: Die Alexander von Humboldt. Foto: Gambarini/dpa

Es ist ein außergewöhnliches Engagement des Goslarer Unternehmers Heiko Rataj, der immer für eine Überraschung gut ist. Er hat mit dem Segelschiff „Alexander von Humboldt“ Beachtliches vor.

Von Andreas Rietschel Mittwoch, 09.07.2014, 20:00 Uhr

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Am Mittwoch bestätigte der passionierte Hobby-Segler aus dem Harz, dass er das berühmte Segelschiff, ehemaliges Flaggschiff der Bremer Becks-Brauerei, gekauft hat und damit in der Weserstadt Spektakuläres plant.

Die „Alexander von Humboldt“ fristet zurzeit ein eher trauriges Dasein an der Ausrüstungskaje der BVT-Werft in Bremerhaven. Es soll künftig in der Bremer Innenstadt im Binnenhafen an der Schlachte seine neue Heimat finden und dort als Hotel-, Restaurant- und Veranstaltungsschiff dienen.

Dazu muss das Schiff aber zunächst umfangreich restauriert werden, dazu sind auch noch Absprachen mit dem Bremer Senat beziehungsweise der Wirtschaftsförderung des Stadtstaates nötig, wo und wie das Wahrzeichen der Becks-Brauerei in Bremen festmachen wird.

Der Sprecher des Bremer Senats für Wirtschaft Arbeit und Häfen, Holger Bruns, dazu am Mittwoch: „Wir haben mit Rataj einen hervorragenden Partner gewonnen, weil er für die künftige Nutzung des Schiffes im innerstädtischen Hafen das mit Abstand beste Konzept vorgestellt hat.“ In den kommenden Wochen seien noch viele Details zu klären, denn der künftige Liegeplatz des Schiffes befindet sich auf der Weser im Bereich einer Bundeswasserstraße. Auch seien noch viele Fragen zu lösen.

So, welche Wassertiefe das Schiff dort braucht, wie es dort später vertäut ist und wie man es in die Umgebung einbindet. Sobald diese Fragen gelöst sind, so Bruns, werde man das Gesamtkonzept der Öffentlichkeit vorstellen. Wie viel Zeit dies noch braucht, ließ er offen.

Rataj selbst bestätigte am Mittwoch den Kauf und dass er zusammen mit der Senatsverwaltung an der Umsetzung seines Konzeptes arbeitet. Wie es im Einzelnen aussieht, wollte er nicht darstellen, solange dies nicht mit dem Senat festgezurrt sei.

Die 108 Jahre alte Bark „Alexander von Humboldt“ war einst das bekannteste Aushängeschild der Becks-Brauerei in Bremen. Es befuhr aktiv die Weltmeere, liegt aber nun in Bremerhaven an der Ausrüstungskaje der dort ansässigen BVT-Werft und wartet darauf, wieder wach geküsst zu werden.

Mit der BVT-Werft (Brenn- und Verformtechnik, ein Unternehmen der norddeutschen Rönner-Gruppe) hat Rataj einen erfahrenen Partner an der Seite, der das Schiff wieder im alten Glanz erstrahlen lässt.

Es werde komplett sandgestrahlt, alle Masten, Rahen und die gesamte Takelage werden wieder in den Originalzustand versetzt, so Rataj.

Geplant ist auch ein Komplettumbau im Inneren, um es später als Restaurant-, Hotel- und Veranstaltungsschiff direkt im traditionsreichen Innenhafen der Stadt an der Schlachte einzusetzen.

Rataj hatte unlängst im IHK-Magazin „Wirtschaft“ der Braunschweiger Industrie- und Handelskammer im Interview sein Selbstverständnis als Unternehmer dargestellt. Er mache alles aus Spaß und empfinde das, was er neu schafft, gar nicht als Arbeit. Mit dem Kauf der Dreimastbark hat sich der begeisterte Segler, der privat auch ein Traditionsschiff führt, fraglos einen Traum verwirklicht.

Der Rumpf der Alexander von Humboldt liegt an der Ausrüstungskaje der BVT-Werft in Bremerhaven.  Foto: Scheer/dpa

Der Rumpf der Alexander von Humboldt liegt an der Ausrüstungskaje der BVT-Werft in Bremerhaven. Foto: Scheer/dpa

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