Ex-Berufsschule steht wieder zum Verkauf
            Die ehemalige Oberbergrat-Albert-Schule, in der zurzeit Flüchtlinge wohnen, steht wieder zum Verkauf. Foto: Stumpf
Clausthal-Zellerfeld. Die ehemalige Oberbergrat-Albert-Schule in Clausthal steht wieder zum Verkauf. Ein Goslarer Immobilienmakler wirbt in einer Anzeige damit im Internet.
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Als „Top-Rendite in der Universitätsstadt“ steht das Apartmenthaus zum Verkauf. Es handelt sich um die ehemalige Berufsschule aus den 1970er Jahren in der Berliner Straße. Erst im Jahr 2015 war das Gebäude von dem Goslarer Heiko Rataj gekauft und bis Februar 2016 saniert worden. Anschließend zogen dort dem Landkreis Goslar zugewiesene Flüchtlinge ein.
Grundsätzlich gilt, dass der Landkreis für die Erstunterbringung von Flüchtlingen zuständig ist. Er tritt jedoch nicht als Mieter auf, sondern die Flüchtlinge selbst. „Die dezentrale Unterbringung fördert Integration und Selbstständigkeit“, erklärt Maximilian Strache, Pressesprecher des Landkreises, das Konzept. „Werden öffentliche Leistungen empfangen, werden die Mieten je nach Rechtsstatus vom Sozialamt beziehungsweise Jobcenter getragen.“
Sollte es zum Verkauf einer Immobilie kommen, und der neue Eigentümer von der ursprünglichen Nutzung abweichende Pläne haben, so gelten die üblichen Regeln des Mietrechts. Handele es sich bei den Mietern um Leistungsempfänger, würden für die Suche einer neuen Wohnung die entsprechenden Maßgaben mit Blick auf Größe, Ausstattung und Kosten gelten. „Wenn aber etwa Obdachlosigkeit droht oder ein sozialer Härtefall besteht, wird der Landkreis in Zusammenarbeit mit der Kommune Hilfe anbieten.“
Von den 49 Apartments in dem Gebäude sind zurzeit rund 40 vermietet. Zu den einzelnen Mietverhältnissen wollte der umtriebige Geschäftsmann und Hauseigentümer Rataj auf Anfrage der GZ zurzeit keine Details nennen. Verriet jedoch, dass es für den Verkauf „schon mehrere Anfragen von Interessenten“ gebe. In der Anzeige des Immobilienunternehmens ist von einer Verkaufssumme von 1,28 Millionen Euro die Rede.
Dorothea Römpage vom „Netzwerk Helfen“ in der Berg- und Universitätsstadt zeigte sich über die Internet-Anzeige „etwas überrascht“. Sie und ihre Unterstützer leisten ehrenamtliche Sozialarbeit in dem Gebäude. Heiko Rataj habe dem Netzwerk kostenfrei einen Raum für Sprachkurse und Begegnungen zur Verfügung gestellt. „Darüber haben wir uns sehr gefreut und hoffen, dass dieses Angebot so lange wie möglich bestehen bleibt.“ Im Moment sei sie aber nicht beunruhigt wegen der Mieter. „In Clausthal herrscht ja keine Wohnungsnot in diesem Preissegment.“