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Spiel gegen Hertha BSC

Eintracht Braunschweig: Gemischte Gefühle nach Remis gegen Hertha

Marvin Rittmüller (links), Fabio Kaufmann und die anderen Profis von Eintracht Braunschweig zeigten starke 45 Minuten vor der Pause, belohnten sich aber zu wenig. Am Ende mussten sie mit dem Remis gegen Hertha zufrieden sein. Foto: Darius Simka | regios24

Marvin Rittmüller (links), Fabio Kaufmann und die anderen Profis von Eintracht Braunschweig zeigten starke 45 Minuten vor der Pause, belohnten sich aber zu wenig. Am Ende mussten sie mit dem Remis gegen Hertha zufrieden sein. Foto: Darius Simka | regios24

Trotz einer starken ersten Halbzeit und einer kämpferischen Leistung in Unterzahl musste sich Eintracht Braunschweig am Samstagnachmittag mit einem 1:1 (1:0) gegen Hertha BSC begnügen. Dennoch hat sich die Lage der Eintracht ein bisschen verbessert.

Montag, 26.02.2024, 12:58 Uhr

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Daniel Scherning beschlich ein komisches Gefühl, doch am Ende war der Trainer von Eintracht Braunschweig zufrieden mit dem Punkt gegen Hertha BSC. Beim 1:1 (1:0) am Samstagnachmittag hatten seine Zweitliga-Fußballer zwei grundverschiedene Gesichter gezeigt.

Vor der Pause, als auch der verdiente Führungstreffer durch Fabio Kaufmann (14.) fiel, dominierte der Tabellenfünfzehnte die Berliner. Nach dem Seitenwechsel glich Ibrahim Maza in Braunschweigs schwächster Phase verdientermaßen aus. Und nachdem Eintracht-Verteidiger Hasan Kurucay für einen Tritt aufs Knie des Herthaners Palko Dardai die Rote Karte gesehen hatte, war es sogar ein Kampf um den einen Zähler, den Eintracht aber gewann.

Doch so weit hätte es gar nicht kommen müssen, wenn sich die vor der Pause starken Hausherren noch einmal belohnt hätten. Es waren die spielerisch ansehnlichsten 45 Minuten der Ära Scherning. Erneut Kaufmann, Johan Gomez und Anton Donkor besaßen die Chancen, die Eintracht-Führung auszubauen. Dann kam der Pausenpfiff des schwachen Schiedsrichters Patrick Alt – und die Situation änderte sich total.

Zehn andere Spieler?

Herthas Coach Pal Dardai wechselte dreifach zur Pause. Das allein war aber nicht der Grund für die veränderte Lage nach Wiederbeginn. „Vielleicht war ich auch zu zufrieden in der Halbzeit“, haderte Scherning mit sich selbst. Wach zu bleiben, war ein Thema in der Kabine gewesen. „Aber wenn man sieht, wie wir rauskommen, dann waren das zehn andere Spieler. Ich weiß nicht, ob sie alle ihre Brüder auf den Platz geschickt haben, in der Zeit, in der ich kurz auf der Toilette war.“

Die Braunschweiger verhalfen dem Hauptstadtklub ins Spiel, der angeführt von Ausnahmespieler Fabian Reese immer gefährlicher wurde. „Wir waren lethargisch, schlafmützig, haben keinen 50:50-Zweikampf mehr gewonnen und Standards zugelassen. Es ist doch klar, dass Hertha dann drückt“, kritisierte Scherning. Und doch konnte er mit der kämpferischen Reaktion seiner Mannschaft zufrieden sein. Insbesondere in Unterzahl ab der 77. Minute warfen sich Eintrachts Spieler mit großem Herzblut ins Getümmel, schenkten keinen Zweikampf ab und hätten sogar ein ums andere Mal kontern können, wenn Schiedsrichter Alt nicht hanebüchene Entscheidungen in der Zweikampfbewertung getroffen hätte.

Gewinner des Spieltages

Torschütze Kaufmann glaubte hinterher, „dass auch dieses Spiel wieder ein Entwicklungsschritt war“. In anderen Saisonphasen hatten die Braunschweiger solche Partien hinten heraus verloren. Wie am ersten Spieltag gegen Kiel (0:1) oder in Rostock (0:1). Betrachtet man allein den ersten Durchgang, kann man durchaus unzufrieden sein. „Wir hätten ein zweites, oder drittes Tor machen müssen“, bekräftigte auch Abwehrchef Ermin Bicakcic, der nach dem Seitenwechsel per Kopfball die einzig echte Eintracht-Chance dieser Phase hatte.

Den Grund für den Ausgleich sah Kaufmann darin, „dass wir nicht diese Energie aus der Pause gebracht haben, dass hier heute für den Gegner nichts geht. Dann kriegt Hertha Aufwind. Das müssen wir uns ankreiden lassen.“ Gleichwohl hob der Deutsch-Italiener hervor, dass sein Team das Spiel sauber zu Ende brachte.

Und trotz des ambivalenten Gefühls, das bei den Protagonisten und auch bei vielen der 22.636 Fans an der Hamburger Straße mitschwang, hat sich die Lage der Eintracht sogar ein Stückchen verbessert. Sie siegte zwar nicht, war am Ende aber ein Gewinner des Spieltags.

Punkt kann viel Wert sein

Durch die Niederlagen von Kaiserslautern (0:4 gegen Karlsruhe) und Hansa Rostock (0:2 in Düsseldorf) baute sie ihren Vorsprung auf den Relegationsplatz und die direkten Abstiegsränge wieder aus und rückte durch den Schalker Offenbarungseid beim 1. FC Magdeburg (0:3) auch den Knappen wieder auf die Pelle.

„Dieser Punkt kann am Ende viel wert sein“, fand auch Scherning. Und Bicakcic versprach: „Nächste Woche greifen wir wieder an für drei Punkte.“

Von Lars Rücker, Funke Mediengruppe

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