Ehemann erstochen - Sechs Jahre Haft wegen Totschlags
Das Landgericht Oldenburg hat ein Urteil gefällt. (Archivfoto) Foto: Sina Schuldt/dpa
Jahrelang wurde sie misshandelt, dann eskalierte der Konflikt: Wie eine Ehefrau zur Täterin wurde – und zu welchem Urteil das Gericht kommt.
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Oldenburg/Friesoythe. Nach jahrelanger Gewalt hat eine Frau ihren Ehemann erstochen und muss deshalb sechs Jahre ins Gefängnis. Die 33-Jährige habe „mannigfache Gewalt“ erfahren, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Oldenburg. „Das ist aber definitiv keine Entschuldigung.“
Laut Gericht war die Beziehung geprägt von ständigen Streitigkeiten, Alkohol und Perspektivlosigkeit. Nach einem weiteren Streit sei die Polin bei einem Bekannten in Friesoythe (Landkreis Cloppenburg) untergekommen. Dort sei der Konflikt Anfang Mai eskaliert.
Das Gericht ist überzeugt, dass die 33-Jährige ihren Mann zunächst mit einem Fleischklopfer angriff. Später habe sie mit einem Küchenmesser mit voller Wucht auf seinen Oberkörper und seinen Rücken eingestochen. Der 41-Jährige sackte zusammen und starb noch am Tatort.
Die Staatsanwaltschaft hatte sieben Jahre Haft gefordert, die Verteidigerin zwei Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.