Der „Weg in den Winter“ kostet viel Zeit

<p>Menschentrauben bilden sich vor den Liftanlagen am Fuße des Wurmbergs: Geduld brauchen Skisportler nicht allein bei der Anreise in den Oberharz.</p>
Braunlage. Es war ein Ansturm mit Ansage: Das seit Tagen angekündigte Bilderbuchwetter bescherte dem Oberharz am Wochenende erneut wahre Besuchermassen. Tausende Ausflügler und Wintersportler aus einem weiträumigen Umkreis hatten sich über die B4 auf den Weg „in den Winter“ gemacht.
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Wer nicht bereits in aller Frühe angereist war, brauchte spätestens ab 10 Uhr an beiden Tagen viel Geduld, gute Nerven und Zeit. Die Blechlawine staute sich von Bad Harzburg kommend über Torfhaus bis in die Wintersportgebiete von Braunlage.
{picture1s} Schon am frühen Vormittag waren sämtliche Parkplätze entlang der Bundesstraße belegt. In der Folge stellten Autofahrer ihre Fahrzeuge entlang der Straße ab. Nichts Neues zwar, allerdings in einem Ausmaß, das nach Einschätzung der Braunlager Polizei inzwischen „grenzwertig“ ist.
Insbesondere für größere Fahrzeuge wurde es zwischen Torfhaus und dem Abzweig Oderteich buchstäblich eng. Die Linienbusse der KVG meldeten bis zu 50 Minuten Verspätung auf der Strecke, so ein Sprecher der Bad Harzburger Polizei. Zu größeren Einsätzen mussten die Beamten allerdings nicht ausrücken, es blieb bei den „üblichen Bagatellen“. In Braunlage sah die Verkehrssituation im Ort nicht viel anders aus als auf der Bundesstraße: „Am Samstag war es voll, am Sonntag war es ganz voll“, schildert die Polizei. Denn die Parkplätze am Hexenritt und am Eisstadion waren längst „dicht“, als die große Masse an Ausflüglern anrollte.
Skisportler fanden bei Minusgraden und Sonnenschein ideale Bedingungen am Wurmberg. Davon profitierten auch die 160 Teilnehmer der Niedersachsenmeisterschaft der alpinen Skirennläufer, die am Wochenende am Hexenritt ausgetragen wurde. „Für uns war es ein Top-Wochenende“, sagte Fabian Brockschmidt, technischer Leiter der Wurmbergseilbahn, gestern Nachmittag. Allerdings hätten Lifte und Pisten insbesondere am Samstag ihre Kapazitätsgrenzen erreicht, so dass angesichts einer Menschentraube, die bis zum Eisstadion reichte, der Kassenbetrieb an der Seilbahn-Talstation kurzzeitig unterbrochen werden musste.
{picture2s} Doch bei aller Freude über den gelungenen Auftakt wächst auch der Ärger über das Verkehrschaos in der Stadt: „Das erleben wir jetzt den sechsten Winter in Folge“, sagte Seilbahn-Geschäftsführer Dirk Nüsse. Gäste und Einwohner seien es allmählich leid. Und nicht jeder Skisportler sei gewillt, so etwas immer wieder auf sich zu nehmen – nach einer mitunter langen Anreise.

<p>Wer rechtzeitig angereist war und einen der begehrten Parkplätze am Hexenritt ergattern konnte, fand auf den Skipisten am Wurmberg ideale Bedingungen für Wintersport. Fotos: Nachtweyh</p>

<p>Lange Schlangen an der Seilbahn bringen Lifte und Pisten an ihr Limit.</p>

Grenzwertig sei die Parksituation an der B4, meint die Polizei.