Dennis Schröder sieht GSC, Kleinsorge und Kleinfeld-WM

Der Weltstar auf dem Dorfplatz: Dennis Schröder heuert bei Germania Bleckenstedt an und posiert am Rande der Partie gegen den Goslarer SC 08 mit Gästefan Gabriele Rühle. Foto: Privat
Basketball-Superstar Dennis Schröder ist beim Spiel von Germania Bleckenstedt gegen den Goslarer SC 08 dabei. Was steckt dahinter? Schafft der Vienenburger Marius Kleinsorge sogar zweimal den Aufstieg? Und für Marc Müller steht die Kleinfeld-WM an.
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Weltstar Schröder, der GSC und Bleckenstedt
Das muss man Germania Bleckenstedt lassen. Der Fußball-Bezirksligist ist seit ein paar Jahren immer für Geschichten gut. So auch am Sonntag, als die Salzgitteraner im Spiel gegen den Goslarer SC 08 einen Zugang im Kader hatten, mit dem nun niemand gerechnet hatte – Dennis Schröder.
Richtig gelesen: Dennis Schröder, NBA-Star, Basketball-Millionär, geborener Braunschweiger und seit diesem Jahr bei den Houston Rockers unter Vertrag und jetzt auch in Bleckenstedt. Über gute Beziehungen kamen die Germanen-Verantwortlichen an den 28-Jährigen, der am Sonntag erstmals auf der Bleckenstedter Bank saß und mit der Nummer 17, die er auch in der NBA trägt, auf dem Spielberichtsbogen stand. Beim Warmmachen wurde Schröder allerdings nicht gesehen, der dafür fleißig für Fotos posierte, so mit GSC-Fan Gabriele Rühle.
„Im Umfeld hieß es, dass er sich eine Zerrung geholt haben soll und deswegen nicht gespielt hat“, berichtete Ingo Vandreike. Der ganze Rummel, der um den Superstar gemacht wurde, sei nicht so seins, ließ der Trainer des GSC durchblicken. Obwohl: „Ich hatte gehofft, dass er in unserem Strafraum zweimal den Ball in die Hand nimmt, weil er werfen will“, fügte Vandreike mit einem Grinsen an.
Ob das Ganze nur ein Bleckenstedter Marketing-Gag ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Dass Schröder tatsächlich seine Knochen in Roklum hinhält, ist angesichts der millionenschweren Verträge kaum vorstellbar. Sein Arbeitgeber dürfte not amused sein, wenn er sich auf einem Dorfplatz den Knöchel vertritt. Dennoch: Eine gute Geschichte ist Bleckenstedt allemal gelungen.
Steigt Kleinsorge gleich zweimal auf?
Alles richtig gemacht, Marius Kleinsorge. Weil es für den Vienenburger beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern nicht mehr richtig weiterging, machte er im Winter einen Schritt zurück und schloss sich leihweise Regionalligist Rot-Weiß Essen an. Mit dem Klub von der Hafenstraße schaffte er jetzt in einem packenden Zweikampf mit Preußen Münster die Rückkehr in den Profifußball – nach geschlagenen 15 Jahren. Kleinsorge steuerte in 13 Spielen vier Treffer zum Meistertitel bei.
Wie es für den 26-Jährigen weitergeht, ist offen. Sein Vertrag in Kaiserslautern läuft zum Saisonende aus. Ob es eine Verlängerung gibt? Am Betzenberg stand Kleinsorge bei Trainer Marco Antwerpen nicht besonders hoch im Kurs, der allerdings vor Kurzem geschasst wurde. Ebenso wie Essens Christian Neidhardt im Übrigen, den Kleinsorge noch aus gemeinsamen erfolgreichen Zeiten beim SV Meppen kennt. Die Karten werden also neu gemischt.
Apropos Aufstieg: Die Roten Teufel können in der Relegation gegen Dynamo Dresden auch noch den Sprung in die 2. Liga schaffen, Kleinsorge wäre in einer Saison also zweimal aufgestiegen.
Er hat ja auch eine Vergangenheit beim Goslarer SC 08, wie zwei andere, die in diesen Tagen als Trainer Schlagzeilen schreiben. Der eine ist Enrico Maaßen, der derzeit die U23 von Borussia Dortmund unter seinen Fittichen hat, nun aber gefühlt in halb Deutschland auf dem Zettel steht. Die Absteiger SpVgg Greuther Fürth und Arminia Bielefeld sollen ebenso um Maaßen buhlen wie Bundesligist FC Augsburg. Empfohlen für höhere Aufgaben hat sich auch Michél Kniat, der den SC Verl mit einem fantastischen Schlussspurt zum Drittliga-Klassenerhalt führte.
Marc Müller und die WM in Deutschland
Wo wir gerade in Essen waren: Dort wird im August 2023 die Weltmeisterschaft im Kleinfeldfußball ausgetragen. Und wer hat seine Finger im Spiel? Richtig, Marc Müller. Der Noch-Trainer der TSG Bad Harzburg ist sportlicher Leiter des Deutschen Kleinfeld-Fußball-Verbandes (DKFV), der die Gastgeberrolle einnimmt. Erwartet werden 40 Nationen von sechs Kontinenten, die in einem extra für die WM geplanten Stadion auf dem Kennedyplatz spielen werden.
Wie kurzweilig diese Fußballvariante ist, gab es vor neun Jahren im Bad Harzburger Sportpark zu sehen, wo sich Deutschland und Polen in einem ersten Länderspiel gegenüberstanden. Seitdem ist viel passiert, Deutschland wurde 2018 sogar Weltmeister. Eine Wiederholung sieht Müller für möglich an: „Für die WM im eigenen Land wollen wir trotzdem noch mal eine Schippe drauflegen.“ Vielleicht mit einem Trainingslager in Bad Harzburg?
Frust und Freude in der Lessingstadt
So langsam zeichnet sich ein Bild ab, wie die Fußball-Landesliga in der kommenden Saison aussehen wird. Sicher ist, dass drei Teams aus der Oberliga Niedersachsen ins Oberhaus des Bezirks zurückkehren. Eintracht Northeim steht schon länger als Absteiger fest, am Wochenende kam der MTV Wolfenbüttel dazu. Dritter im Bunde wird wahrscheinlich die SVG Göttingen, wenn sie nicht noch ein mittleres Fußball-Wunder schafft.
Vor allem für den Großverein aus der Lessingstadt ist der Abstieg ein herber Schlag, weil er eigentlich ganz andere Ziele verfolgt. Im Nachhinein werden sich die MTV-Verantwortlichen auch fragen, ob es eine schlaue Idee war, das Trainerteam Stefan Gehrke/Hannes Deicke im Winter in den Wind zu schießen. Nachfolger Michael Nietz steht jetzt für den Abstieg, und für Deicke, der bekanntlich bei der TSG Bad Harzburg angeheuert hat, kommt es in der kommenden Saison zum Wiedersehen mit dem Klub, der ihn beurlaubt hat.
Zu allem Überfluss für den MTV steht Nachbar Germania Wolfenbüttel kurz vor dem Aufstieg in die Landesliga. Ein Punkt fehlt theoretisch noch, den sich die Germanen am Sonntag beim Namensvetter in Bleckenstedt holen wollen. Wenn nicht Dennis Schröder trifft – siehe oben.
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Die WM im Kleinfeldfußball kommt im nächsten Jahr nach Essen. TSG-Trainer Marc Müller (5. v. re.) ist als sportlicher Leiter gefragt. Foto: DKFV/Julian Meusel