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Fußball-Bezirksliga

Das erste Kurstadt-Duell seit 15 Jahren

Derby rustikal: Beim vorerst letzten Duell an der Planstraße zwischen dem SC 18 Harlingerode, rechts Daniel Winter, und der TSG Bad Harzburg, hier Timur Abali, im Februar 2008 schepperte es bisweilen gewaltig. Sonntag kommt es zur Neuauflage. Foto: GZ-Archiv/Epping

Derby rustikal: Beim vorerst letzten Duell an der Planstraße zwischen dem SC 18 Harlingerode, rechts Daniel Winter, und der TSG Bad Harzburg, hier Timur Abali, im Februar 2008 schepperte es bisweilen gewaltig. Sonntag kommt es zur Neuauflage. Foto: GZ-Archiv/Epping

Auf dieses Derby haben sie in der Kurstadt lange gewartet. Erstmals seit 15 Jahren stehen sich der SC 18 Harlingerode und die TSG Bad Harzburg wieder in der Fußball-Bezirksliga gegenüber. Heimrecht haben auch der VfL Oker und der SV Rammelsberg.

Von Björn Gabel Samstag, 04.11.2023, 15:00 Uhr

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Es ist nicht irgendein Derby. Wenn am Sonntag um 14 Uhr der SC 18 Harlingerode und die TSG Bad Harzburg aufeinandertreffen, dann lebt ein prestigebeladenes Duell auf, das es seit vielen Jahren nicht mehr gegeben hat.

Zuletzt trafen beide Teams in der Saison 2007/2008 in der Bezirksliga aufeinander. Trainer damals in Harlingerode war René Wirth, während beim Nachbarn Bernd Kühn die Regie führte. Das in den Februar 2008 verlegte Hinspiel an der Planstraße endete 0:0, das Rückspiel im Sportpark gewann die TSG mit 2:1. DerSC 18 stieg am Ende der Saison ab, die Wege der beiden Kontrahenten trennten sich. Bis jetzt.

 Noch in den Kinderschuhen

Von denjenigen, die sich vor 15 Jahren auf dem Rasen gegenüberstanden, ist niemand mehr aktiv, zumindest nicht in einer 1. Herren. Die meisten Spieler, die jetzt aufeinandertreffen, steckten dafür noch in den Kinderschuhen.

Für den heutigen SC-18-Trainer Boris Bodenstein ist es dennoch ein „Spiel wie jedes andere. Ich bin gebürtiger Okeraner, da habe ich immer auf die Spiele gegen den GSC hingefiebert.“ Für seine Spieler, das räumt er ein, sei das Ganze „schon ein bisschen was anderes“. Bester Beleg: „Einige von ihnen haben Termine verlegt, die eigentlich nicht zu verlegen sind, um am Freitag beim Training und am Sonntag beim Spiel dabei zu sein“, erzählt Bodenstein.

„Urgroßmutter aller Derbys“

Er übt sich ansonsten in der bekannten Vor-Derby-Rhetorik. Am Sonntag würden auch nur drei Punkte verteilt, der Druck liege bei der TSG, die ihren Zielen hinterherlaufe – solche Sachen eben. Die taktische Ausrichtung will er ebenfalls nicht verraten: „In Harzburg lesen sie ja auch Zeitung.“ Er hoffe vor allem auf ein gutes Spiel.

Da kann sich TSG-Trainer Sven Scholze nur anschließen. Auch als Braunschweiger weiß er längst um die Bedeutung und spricht mit einem Lachen von der „Urgroßmutter aller Derbys“. Und das, sagt Scholze wieder voller Ernst, „wollen wir gewinnen. Es ist sogar für den ganzen Verein wichtig, dass wir das Spiel gewinnen.“ Sonst, so schwant ihm, „braucht man sich da oben eine Woche lang nicht mehr blicken lassen“. Damit das ausbleibt, müsse es seine Elf besser machen, als zuletzt gegen Germania Wolfenbüttel, als erneut die Konterabsicherung nicht funktionierte. Was sich auch nicht ändert: Trotz eines 26-Mann-Kaders wird der TSG-Trainer wohl wieder auf Spieler der Zweiten zurückgreifen müssen. Der SC 18 hingehen ist komplett.

Dass es wie 2008 zugeht, als das Duell ebenfalls zunächst im November angesetzt war, dann aber witterungsbedingt verschoben werden musste, glaubt Harlingerode Obmann Jens Göttling nicht: „Der Platz ist bespielbar. Nur, wenn es am Samstag oder in der Nacht zu Sonntag richtig gießen sollte, müssten wir noch einmal sehen.“

Oker und SVR zu Hause gefordert

Bereits die Hinrunde beendet am Sonntag  der SV Rammelsberg. Der Vorletzte will zu Hause gegen die 2. Mannschaft des MTV Wolfenbüttel ebenso Punkte gegen den Abstieg sammeln wie der VfL Oker, der Fortuna Lebenstedt empfängt.

Dominik Mittendorf (l.) und Niklas Pannwitz wollen mit dem SV Rammelsberg wieder punkten. Foto: Epping

Dominik Mittendorf (l.) und Niklas Pannwitz wollen mit dem SV Rammelsberg wieder punkten. Foto: Epping

Einen kurzfristigen Heimrechttausch wie noch am Dienstag wird es beim SVR nicht geben, da sich der Rasenplatz erholt hat. Gegen den Tabellensiebten rechnet sich Interimstrainer Andreas Zimmer durchaus etwas aus und sagt: „Wir wollen bis zur Winterpause noch so viele Punkte wie möglich sammeln.“ Er unterstrich noch einmal, dass sein Engagement an der Linie nicht von Dauer sein werde. „Ich will auf jeden Fall noch mal spielen.“

Auf den Start einer kleinen Serie hofft Okers Spielertrainer Mehmet-Ali Tozlu. Nach dem erlösenden 5:2 gegen den SVR soll jetzt auch Fortuna Lebenstedt am Adenberg die Punkte lassen. Möglich ist das: Der amtierende Vizemeister hinkt auch aufgrund von Verletzungen der Verfassung der vergangenen Saison hinterher. Zu allem Überfluss kassierte Torjäger Jan Pote beim 2:2 am Dienstag gegen den VfL Salder die Rote Karte.

Weiter die Erfolgswelle reiten will der Goslarer SC 08, der beim heimstarken TSV Üfingen den fünften Sieg in Folge anstrebt und sogar an der TSG Bad Harzburg vorbeiziehen könnte.

Goslarer SC 08

Personelles: Felix Rühle wird weiter von Leistenproblemen geplagt, sein Einsatz ist fraglich.

Trainer Ingo Vandreike: „Wenn wir wieder an unsere Grenzen gehen und es schaffen, dass wir wieder die Leistung bringen, die wir zuletzt gezeigt haben, dann sind auch in Üfingen drei Punkte machbar.“

Die Situation: Nach vier Siegen in Folge schon auf Platz vier.

TSG Bad Harzburg

Personelles: Der Kader dürfte aus verschiedenen Gründen erneut übersichtlich ausfallen. Immerhin ist Damian Hildmann erstmals spielberechtigt.

Trainer Sven Scholze: „Das Spiel gegen Germania Wolfenbüttel ist abgehakt. Sonntag sind wir in der Favoritenrolle.“

Die Situation: Bereits 14 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Union Salzgitter.

VfL Oker

Personelles: Es gibt erneut einige Ausfälle, sodass Akteure aus der spielfreien 2. Mannschaft aufrücken werden. Nabil Musa gehört jetzt fest zum Bezirksliga-Kader.

Trainer Mehmet Ali Tozlu: „Wir haben wieder ein bisschen mehr Selbstvertrauen nach dem letzten Sieg. Jetzt wollen wir die nächsten drei Punkte, um dranzubleiben.“

Die Situation: Nur ein hauchdünner Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

SC 18 Harlingerode

Personelles: Bis jetzt sind alle Mann an Bord, Robin Hausdörfer (Probleme mit der Patellasehne) gehört zumindest zum Kader.

Trainer Boris Bodenstein: „Unser Nachbar ist Landesliga-Absteiger, der hat eine ganz andere Qualität im Kader. Wir sind nur ein popeliger Aufsteiger.“

Die Situation: Nach drei Niederlagen in Folge rückt die Abstiegszone näher.

SV Rammelsberg

Personelles: Bis auf die Langzeitverletzten sind fast alle Mann an Bord. Niklas Leowsky ist angeschlagen.

Trainer Andreas Zimmer: „Wenn wir unsere kämpferischen Tugenden auf den Platz bringen, dann können wir gegen Wolfenbüttel etwas mitnehmen – egal was.“

Die Situation: Nur drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, aber auch die meisten Spiele der Mannschaften auf den vier Abstiegsplätzen absolviert.

Alle Spiele beginnen Sonntag um 14 Uhr.

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