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Bergbehörde soll offener auftreten: Andreas Sikorski ist neuer Präsident

Rund 70 von 300 Beschäftigten der Landesbergbehörde arbeiten im ehemaligen „Oberbergamt“ in Clausthal.  Foto: Ebeling

Rund 70 von 300 Beschäftigten der Landesbergbehörde arbeiten im ehemaligen „Oberbergamt“ in Clausthal. Foto: Ebeling

Andreas Sikorski ist neuer Präsident des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie mit Nebensitz in Clausthal. Am Dienstag wurde der 53-Jährige in das Amt eingeführt.

Von Dieter Böhl Dienstag, 01.04.2014, 20:00 Uhr

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Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) überreichte dem 53-jährigen Bergbauingenieur in der Landeshauptstadt die Ernennungsurkunde. Damit steht dem LBEG, das rund 300 Mitarbeiter – davon 70 in Clausthal – hat und Bergbehörde für Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg ist, wieder ein Mann mit Stallgeruch vor. Sein Vorgänger, Ralf Pospich, hatte als Ökonom aus dem Wirtschaftsministerium erst im Februar 2012 das Amt übernommen, sich aber nicht lange halten können. Auslöser für seinen vorzeitigen Rücktritt Ende vorigen Jahres war ein Ölunfall in Etzel, der Defizite im Krisenmanagement offenbarte und den Wirtschaftsminister als obersten Dienstherren zum Einschreiten bewog.

Entsprechend deutlich wurde Lies bei der Amtseinführung am Dienstag, indem er zum Ausdruck brachte, dass er vom neuen LBEG-Präsidenten aktive Kommunikation und Information erwarte: „Wie alle Bergbehörden muss sich auch das LBEG auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen“, sagte er. „Das Bergrecht und die geübte Praxis beruhen auf jahrhundertealten Traditionen, die zum Teil nicht mehr zeitgemäß sind.“ Bevölkerung und Medien begleiteten viele Themen ausgesprochen kritisch – und die rot-grüne Landesregierung nehme die Sorgen und Befürchtungen in der Bevölkerung sehr ernst.

„Niedersachsen lehnt Gasförderung aus unkonventionellen Lagerstätten ab und strebt eine Beweislastumkehr im Bergrecht an, um Betroffenen von Bergschäden eine schnelle und unbürokratische Schadensregulierung zu ermöglichen“, erklärte Lies. „Andererseits bleibt die Sicherung und Förderung heimischer Rohstoffe eine zentrale Aufgabe, gerade für uns Niedersachsen. Denn 95 Prozent des bundesweit geförderten Erdgases stammen aus niedersächsischen Vorkommen.“ In diesem Spannungsfeld sei die Entscheidung für Sikorski eine Personalie von herausgehobener Bedeutung.

Der neue Mann an der Spitze der Behörde ist Diplom-Ingenieur für Bergbau und hat an der RWTH Aachen studiert. Seit 1988 arbeitete er in der Bergverwaltung von Nordrhein-Westfalen, zuletzt als Abteilungsleiter für Bergbau und Energie.

Andreas Sikorski

Andreas Sikorski

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