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Auch Flüchtlinge kommen hier unter

<p>In die ehemalige Berufsschule sind bereits 45 Mieter eingezogen, darunter Sprachschüler Saleman Maroofi und Najib Ahmadi (Aufbaustudium Informatik an der TU Clausthal). Beide kommen aus Afghanistan. Foto: Bertram</p>

<p>In die ehemalige Berufsschule sind bereits 45 Mieter eingezogen, darunter Sprachschüler Saleman Maroofi und Najib Ahmadi (Aufbaustudium Informatik an der TU Clausthal). Beide kommen aus Afghanistan. Foto: Bertram</p>

Clausthal-Zellerfeld. Nach dem Umbau der ehemaligen Oberbergrat-Albert-Schule zu einem Apartmenthaus sind etliche Mieter eingezogen, darunter auch einige Flüchtlinge.

Von Dieter Böhl Montag, 22.08.2016, 15:08 Uhr

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Das hat Anwohner dazu bewogen, eine Anfrage bei der Stadtverwaltung zu stellen, weil doch immer die Rede davon gewesen sei, dass hier Apartments für Studenten der TU Clausthal entstehen.

Wie berichtet, hatte der Goslarer Unternehmer Heiko Rataj die aufgegebene Berufsschule in der Berliner Straße vom Landkreis Goslar erworben, um hier 48 Apartments von 38 bis 45 Quadratmeter Größe einzurichten. Sie sind möbliert, allerdings schon von der Größe her nicht ausschließlich für studentisches Wohnen konzipiert. Sie können, „zum Teil auch anderweitig vermietet werden“, wie Rataj sagte.

Bürgermeisterin Britta Schweigel verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass der Landkreis die Unterbringung von Flüchtlingen regele, nicht die Stadt. Für Migrationsdienste zuständig sei der Fachbereich Familie, Jugend und Soziales bei der Kreisverwaltung in Goslar. Schweigel hat sich nach eigenen Worten von Rataj versichern lassen, dass hier kein Flüchtlingsheim entstehe. Allerdings gebe es häufigen Mieterwechsel, weil nicht alle Flüchtlinge auf Dauer hier bleiben wollen – es sei denn, sie können an der TU studieren. Rataj setzt jedenfalls auf eine gemischte Mieterstruktur: Derzeit wohnen hier 25Flüchtlinge und 20 Studierende.

Das alles bestätigt der Landkreis: „Wir sind mit dem Konzept der dezentralen Unterbringung bislang gut gefahren“, erklärt Pressesprecher Maximilian Strache. Rataj habe dem Landkreis geeignete Wohnungen in Clausthal angeboten, die dem Sozialhilfestandard entsprechen, „und dann ist es den üblichen Gang gegangen“. Mieter seien freilich die Flüchtlinge, nicht der Landkreis.

Der Bürgermeisterin von Clausthal-Zellerfeld ist es persönlich wichtig, dass Einwohner sich nicht verschaukelt fühlen, weil sie womöglich nur von Studentenapartments gehört hätten. „Sie haben schon ein Recht darauf, zu erfahren, was in ihrer Nachbarschaft passiert.“ Das Rathaus könne in diesem Fall aber nicht Rede und Antwort stehen. Insgesamt leben derzeit etwa 200 Flüchtlinge in der Stadt.

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