Angriff auf Journalisten wird neu verhandelt – Prozessbeginn
Der Überfall auf zwei Journalisten vor sieben Jahren im nordthüringischen Fretterode wird am Landgericht Mühlhausen neu aufgerollt (Archivfoto). Foto: Martin Schutt/dpa
Zwei Rechtsextremisten sollen vor sieben Jahren zwei Journalisten brutal überfallen haben – wegen dieses Verdachts beginnt nun das zweite Mal ein Prozess vor dem Landgericht Mühlhausen.
Mühlhausen. Am Landgericht Mühlhausen wird der Prozess um einen Angriff auf zwei Journalisten in der Region Fretterode (Eichsfeldkreis) ab Montag (9.30 Uhr) neu verhandelt. Dabei müssen sich zwei Rechtsextremisten verantworten, denen die Staatsanwaltschaft Mühlhausen vorwirft, die Medienvertreter aus Göttingen im April 2018 brutal überfallen und schwer verletzt zu haben. Ein erstes Urteil des Landgerichts in dem Fall im Jahr 2022 hatte der Bundesgerichtshof kassiert.
Relativ milde Strafen im ersten Prozess
Im ersten Prozess hatte das Landgericht Mühlhausen zwar festgestellt, dass bei diesem Überfall unter anderem ein Baseballschläger, ein langer Schraubenschlüssel und ein Messer eingesetzt worden waren – dennoch verurteilte das Gericht die beiden Angeklagten 2022 zu milden Strafen. Der jüngere der beiden Männer war zum Ableisten von 200 Arbeitsstunden, der Ältere zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden.
Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil des Landgerichts 2023 wegen erheblicher Rechtsfehler aufgehoben. Die beiden Journalisten waren in den Prozess als Nebenkläger aufgetreten.
Im neuen Prozess, der von einer anderen Kammer des Landgerichts geführt wird, sind nach Angaben des Gerichts zunächst acht Verhandlungstage angesetzt.