Alternative Leitung wird deutlich teurer

Im Zuge der Erneuerung des Wassernetzes kann das Schloss über eine neue Leitung versorgt werden, die über den Burgberg führt. Foto: Werner
Liebenburg. Das Wassernetz in Liebenburg muss saniert werden. Der Betriebsausschuss sprach sich einstimmig für eine neue Planung aus. Kostenpunkt: knapp 300.000 Euro.
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Der Betriebsausschuss der Gemeinde Liebenburg, zuständig für das gemeindeeigene Wasserwerk, tagte zu einer wichtigen Entscheidung: Im Rahmen der Erneuerung des Wassernetzes in der Ortschaft Liebenburg stand der Bau einer Hochdruckleitung vom Wasserübergabepunkt am Stobenberg über den Gitterweg und das Freibad zur Strautesiedlung mit Abzweigung zum Schloss auf dem Programm. Diese Leitung ist in Grauguß vorhanden, hatte aber in jüngerer Zeit schon mehrere Brüche und muss deshalb erneuert werden.
Bei der Planung, so Bauamtsleiter Klaus Wienbrügge, traten aber erhebliche Probleme auf. Der derzeitige Leitungsverlauf berührt den Salzgitterschen Höhenzug und kreuzt ein europäisches Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet). Dieses Problem hätte mit einer Verlegung über einen Waldweg von der Försterei zum Schloss umgangen werden können, da die alte Leitung vom Freibad zum Schloss abgängig ist. Im schützenswerten Bereich des Schlosses müssten aber Arbeiten im Fräs- und Berstverfahren sowie offener Bauweise mit schwerem Gerät durchgeführt werden, die durch Setzungen Beschädigungen am Schloss und den Wand- und Deckengemälden hervorrufen könnten. Die Beteiligung eines Archäologen und eines Biologen wäre unverzichtbar. Archäologische Funde würden den Bau auch noch verzögern.
So stellte Patrick Schön vom Planungsbüro Dr. Zander eine neue Variante vor. Vom Übergabepunkt wird eine zusätzliche Hochdruckleitung mit Spülbohrung über die Poststraße und den Burgberg zum Verteiler am Theresienstift verlegt. Das Schloss wird vom Burgberg her mit einer Leitung versorgt. Ein zweiter Strang läuft von der Poststraße über den Gitterweg zum Freibad. Von dort aus werden die Försterei und die Straute angeschlossen. Da aber über die Leitung der Brandschutz in der Straute nicht sichergestellt werden kann, muss eine 50-Kubikmeter-Löschwasserzisterne vorgehalten werden. Diese soll im nördlichen Bereich der Siedung entstehen. Bei der neuen Variante ist nur ein geringer Eingriff am Schloss notwendig.
Schön beziffert die Kosten auf 297.400 Euro, inklusiv Zisterne, während die ursprüngliche Planung von 254.400 Euro ausging. Der Ausschuss sprach sich einstimmig für die neue Planung aus. wer