Clausthal-Zellerfelds Bücher kriegen ein schöneres Zuhause

Aktuell wird die Stadtbibliothek für 860.000 Euro energetisch saniert. Die Fassadenbauer haben Vollgas gegeben: Von dem gewohnten Erscheinungsbild der Bücherei ist nicht mehr viel zu sehen. Derzeit erhält man jedoch einen Eindruck, wie der ehemalige Bahnhof vor der Sanierung in den 1980ern ausgesehen hat. Fotos: Knoke
Clausthal-Zellerfeld. Grundsätzlich zählen Büchereien zu den ruhigsten Orten, die es gibt. In der Stadtbibliothek „Alter Bahnhof“ in Clausthal-Zellerfeld hört sich das derzeit jedoch anders an. Seit einigen Tagen sind dort Handwerker unterwegs, die das komplette Gebäude energetisch sanieren.
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Eckhard Brune, Sachgebietsleiter für Hochbau und Liegenschaften im Bauamt, sagt, dass dafür 860.000 Euro angesetzt worden seien: „Das wird aber wohl nicht reichen.“ Eine Finanzspritze für die energetische Sanierung habe es von der N-Bank in Höhe von 250.000 Euro gegeben.
Die Umbaumaßnahmen sind umfangreich und betreffen das gesamte Gebäude, wie Brune aufzählt: Die Fassade wird erneuert und erhält eine 160 Millimeter dicke Dämmung. Marode Dachflächen werden ausgeräumt, LED-Lampen mit Bewegungsmelder eingebaut. Ende September werden die Fenster ausgetauscht. Zum Teil sind diese bisher nur einfach verglast. Die neuen sollen isoliert sein.

Sanierung der Stadtbibliothek alte Heizungsanlage Brune
Für die aktuellen Arbeiten in der Stadtbibliothek gibt es einen straffen Zeitplan. „Bis Weihnachten soll alles fertig sein“, sagt Brune. Bisher sehe es aber gut aus. Man könne nur hoffen, dass im Oktober nicht der Winter einbricht.

So hat der Eingangsbereich der Stadtbibliothek im Jahr 1982 ausgesehen. Eckhard Brune hat die Sanierung damals begleitet. Bei den aktuellen Baumaßnahmen wird die Heizung erneuert, die auch noch aus den Anfängen stammt (ovales Bild).
Jetzt würden die Firmen versuchen, die Zeit wieder aufzuholen. Gerade die Fassadenbauer hätten das eindrucksvoll gezeigt, sagt Claudia Holtkamp. Sie leitet die Stadtbibliothek kommissarisch, bis Jennifer Eichhorn aus dem Mutterschutz zurück ist. Der Abriss der alten Fassade sei so fix gewesen, innerhalb von zwei Tagen war von den alten Brettern nichts mehr zu sehen.
Dabei habe die Einrüstung zunächst unter keinem guten Stern gestanden, sagt Holtkamp. Ein Wespennest habe den Gerüstbauern ordentlich zu schaffen gemacht. Einige Arbeiter seien sogar gestochen worden.
Seitdem das Gerüst steht, ist der barrierefreie Zugang zur Stadtbibliothek blockiert – voraussichtlich bis Ende November. Zunächst sollten Menschen, die die Treppen nicht gehen können, den Medien-Abholservice nutzen, der sich zu Corona-Zeiten etabliert hat. Mittlerweile gibt es jedoch eine Klingel, sodass die Mitarbeiterinnen mitbekommen, wenn jemand vor der Treppe steht und Hilfe benötigt.

Ein Rückblick in die 1980er: Nach der Stilllegung des ehemaligen Bahnhofs findet die Stadtbibliothek dort ihr neues Zuhause. Fotos: Brune

So soll die Stadtbibliothek zu Weihnachten aussehen: Die Fassade erhält nicht nur eine neue Farbe sondern auch eine energiesparende Dämmung. Illustration: LAMPEvier