Lösegeldforderung: Oberhexe wird in Weiler am Rhein entführt

Auch in Gefangenschaft lässt es sich die Wolfshäger Oberhexe gut gehen. Foto: Privat
Gerade erst aus der Hexenhauptstadt Salem (USA) heimgekehrt, bricht die Hexenbrut aus Wolfshagen erneut auf, um ihren Hexenwahn in Weiler am Rhein zu präsentieren. Doch dort wird die Oberhexe entführt und eingekerkert.
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Wolfshagen. Verhextes Treiben verbindet das teuflische Weibsvolk der Wolfshäger Hexenbrut mit Gleichgesinnten in aller Welt. Kehrte eine kleine Delegation unlängst von einem Halloweenbesuch in der Hexenhauptstadt Salem / USA ins Nordharzer Hexendorf zurück, so war eine illustre Gruppe nun erneut in die Welt aufgebrochen, um die Wolfshäger Leidenschaft zum Hexenwahn zu präsentieren.

Die Freundschaft zu den Weilerer Hexen wird zum Jahresbeginn 2025 bei einem Gastbesuch gefeiert. Foto: Privat
Die Reise führte ins idyllische Städtchen Weiler am Rhein, wo neben allerlei bunter Gestalten in der närrischen Karnevalszeit auch ein ausgiebiger Hexenkult gelebt wird. Da ging es im Rahmen einer traditionellen Flaggenhissung zum 33-jährigen Geburtstag der Weilerer Hexen mit Herz durchaus fröhlich zu. Doch was war das?
Pfui Schmetterling!
Pfui Schmetterling! Was für eine heimtückische Tat: Während des Gastbesuches bei den lieb gewonnenen Hexenschwestern wurde die Wolfshäger Oberhexe festgenommen. Vom Fleck weg verhaftet, abgeführt und in einem schrecklichen Holzverlies eingekerkert. Schlimme Schrecken fuhren durch die Gliedmaßen und Gedanken ihrer siebenköpfigen Delegation, angeführt von dem Wolfshäger Oberteufel und dem legendären Wolf. Würde die verruchte Walpurgisnacht in 2025 auf der Wolfshäger Wolfshöhe ohne die Oberhexe stattfinden können?
Wolfshäger Hexenkult auch am Rhein
„Doch der Teufel und meine treuen Hexenschwestern konnten mich mit 111 Euro auslösen“, erzählt die Oberhexe Antje Wedde nach ihrer geglückten Befreiung und Heimkehr ins heimelige Hexendorf. „Entführungen“ seien in der rheinischen Karnevalstradition in Weiler nicht unüblich, erklärte sie. Das eingenommene Lösegeld würde immer einem sozialen und guten Zweck gespendet.

Verflixt: Die Oberhexe der Wolfshäger Brut wird gefangen genommen und muss von ihren Hexenschwestern und dem Oberteufel freigekauft werden. Foto: Privat
Mehr noch als die Tatsache, durch ihr kurzes Kerkerleben und das erbrachte Lösegeld ein Projekt in Weiler zu unterstützen, freut sich die Oberhexe über den verhexten Gastbesuch, der die Freundschaft zwischen den Hexenschwestern in Wolfshagen und Weiler auf innige Art bereicherte. „Die Weilerer Hexen waren schon dreimal zu Walpurgis nach Wolfshagen gekommen. Da freute es uns umso mehr, dass wir einen Gegenbesuch machen konnten.“
Verhexter Gegenbesuch

Die Oberhexe, der Oberteufel und der Wolf führen die Delegation der Wolfshäger Hexenbrut an. Foto: Privat

Eine wahre Hexenfreundschaft: Antje Wedde und Michaela Wald, Oberhexe in Weiler am Rhein Foto: Privat
Unterschiede wurden diskutiert und Neues entdeckt: „Die Weilerer Hexen schminken sich auch nicht so aufwendig wie wir.“ Mit ihren gleichen Hüten, Kostümen und Make-up sind sie Teil des Karnevalvereins Rhein-Nahe und erinnern als „Wilde 13“ mehr an eine Garde. Da sind die Tänze und Kostüme der Wolfshäger Hexenbrut dann doch anders. Düsterer und verhexter. Mystischer. Die Hexen aus dem Harz leben und lieben hingegen ihre Kostüme, von denen jedes einzelne ein Unikat ist.
So oder so: Gemeinsam schüttelten sie alle zum Wolfshäger Traditionstanz ihren Speck, in einer verrucht-verhexten Partynacht zum 33. Hexenjubiläum in Weiler am Rhein.

Auch in Gefangenschaft lässt es sich die Wolfshäger Oberhexe gut gehen. Foto: Privat