Damit die Kneipenkultur nicht verloren geht

Jeden letzten Freitag im Monat wird in Heimerode gedrischt. Foto: Leifeld
Um junge Leute für das Skatspiel und den Eintritt in den Verein begeistern zu können, ändert der Skatklub Karo Sieben Heimerode nicht nur seine Satzung. Sie wollen in der Liebenburger Oberschule eine Skat-AG anbieten.
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Heimerode. Um die Mitglieder des Skatvereins Karo Sieben Heimerode wird es nicht leise. Gegründet im Oktober 1949 scheuen sie sich nicht, neuen Herausforderungen anzunehmen. Dabei wird die Mitgliederwerbung weiterhin im Vordergrund stehen: Ziel ist es, das flotte Spielchen mit den reizenden Buben wieder bei jüngeren Leuten bekannter machen. Erste Kontakte zur Liebenburger Oberschule „Schule am Schloss“ wurden bereits geknüpft, mit dem Angebot, den dortigen Schülern eine Skat AG anzubieten und so für das altbekannte und einst sehr beliebte Spiel begeistern zu können. Eine Antwort der Schulleitung steht allerdings noch aus.
Selber könnten die Mitglieder viele Geschichten erzählen, wie und wo sie das Skatspiel gelernt haben. In der Schule, unterm Tisch. In der Kneipe oder daheim, von Arbeitskollegen oder den älteren Brüdern, so wie der Vorsitzende, Söhnke Leifeld.
In der Schule gelernt
Jeder in dieser munteren Runde könnte eine andere Anekdoten erzählen, wie er zum Skatspielen gekommen ist. In der Kneipenkultur vergangener Jahrzehnte war es einst nahezu selbstverständlich, Skat spielen zu können. Aber heute ist es eben anders, bedauern die Skatfreunde sehr. Als (Kneipen-)Kulturgut droht das Spiel verloren zu gehen. „Man kann sich umhören, wo man will, auch alle anderen Skatvereine haben diese Sorgen“, weiß er.
Kneipen-Kulturgut?
Aktuell zählt der Skatklub Karo Sieben Heimerode zwölf männliche Mitglieder zwischen 29 und 80 Jahren. Im Jubiläumsjahr konnte der Othfresener Martin Reiche als neues Mitglied gewonnen werden. Frauen spielen nur gelegentlich mit, sind aber immer willkommen.
Am Freitag wurden die Gewinner der Karo-Sieben-Jahreswertung bekanntgegeben: Siegreich zeigte sich zwei Othfresener, Frank Zägel und Bernhard Wiedemann, vor Philipp Stirl aus Dörnten.

Die Karo Sieben ist beim Skat der kleinste, mögliche Trumpf. Foto: Leifeld
Der nächste Skatabend ist am 28. Februar. Gespielt wird immer am letzten Freitag im Monat, um 19 Uhr, in der Cafeteria von Altenwohn- und Pflegeheim „Haus Glockenwinkel“ in Heimerode. Dort ist auch eine gute Busanbindung durch die Harz Bus-Line 860 Goslar-Salzgitter gegeben. Das könnte auch für nicht motorisierte Jugendliche interessant sein.
Jugendliche sollen im Karo Sieben beitragsfrei geführt werden, ab dem 16. Lebensjahr zahlen sie einen reduzierten Jahresbeitrag. Auch eine Fördermitgliedschaft durch passive Mitglieder soll künftig möglich sein. Dorthin wurde die Vereinssatzung brandaktuell geändert. Kontakt zum Verein ist an den Skatabenden oder unter der Mail-Adresse soehnke.leifeld@t-online.de möglich.