Netzbetreiber: „Schutzauslösung“ trennt 35.000 Haushalte vom Strom

Mitarbeiter von Avacon im Umspannwerl in Oker. Foto: Epping
Im Landkreis Goslar gab es für rund 45 Minuten einen kompletten Stromausfall. Bei Wartungsarbeiten im Umspannwerk Oker sei die Schutzabschaltung ausgelöst worden, teilte der Netzbetreiber Avacon mit. 35.000 Haushalte waren betroffen.
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Plötzlich ging nichts mehr: Im Landkreis Goslar hat es am Dienstagmorgen einen massiven Stromausfall gegeben. Goslar, Bad Harzburg, Harlingerode, Schladen – fast überall war zwischen 9.45 und 10.25 Uhr der Strom weg, Telefon war tot und dann fiel auch noch das Handynetz aus. Nach Informationen der GZ liegt die Ursache beim Netzbetreiber Avacon.
Die Ursache für den Stromausfall lag im Umspannwerk in Oker. Während Wartungsarbeiten habe es eine „Schutz-Auslösung“ gegeben, dadurch seien mehrere 110kV-Leitungen ausgefallen, erklärte eine Sprecherin des Versorgers Avacon, dem Vorlieferanten für den regionalen Versorger Harz-Energie. Warum die Schutzauslösung aktiviert wurde, ist bislang nicht klar. Nach Auskunft der Avacon waren von dem Stromausfall rund 35.000 Haushalte betroffen. In einigen Haushalten habe es bereits um 10.02 wieder Strom gegeben.
Stromausfall auch in Schladen und Werlaburgdorf
Ebenfalls einen Stromausfall gab es laut Bürgermeister Andreas Memmert gegen 9.21 Uhr für etwa 45 Minuten lang in Teilen Schladens, Werlaburgdorfs und Heiningens. Ursache war laut dem Netzbetreiber LSW ein beschädigter Mast einer Mittelspannungsleitung am Kieswerk Heiningen.
Als gegen 10 Uhr am Dienstagvormittag im Stadtgebiet der Strom großflächig ausfiel, ertönten wenige Minuten später die Meldeempfänger der Goslarer Feuerwehr. Zehn Minuten später heulten auch die Sirenen in der Kaiserstadt. „Eine Vorsichtsmaßnahme um alle Brandschützer akustisch zu erreichen und der Bevölkerung zu signalisieren, die Feuerwehr ist unterwegs“, so Ortsbrandmeister Udo Löprich.
In Goslar hatte die Feuerwehr mehrere Einsätze. Über der Stadt heulte die Sirene, dies allerdings nur, um der Bevölkerung zu signalisieren, dass die Feuerwehr informiert sei, so Feuerwehrsprecher Volker Junge. Die Einsatzleitstelle hatte auch alle Meldeempfänger der Feuerwehrleute ausgelöst. Die Einsatzkräfte mussten in drei Gebäuden Personen aus steckengebliebenen Fahrstühlen retten. Als der Strom wieder da war, konnten diese die Kabinen aber fast selbständig verlassen.
Ein Unfall ereignete sich im Kreuzungsbereich der Berliner Allee und der Heinrich-Pieper-Straße in Goslar. Verletzte waren nicht zu beklagen. In der Tiefgarage der Stadtverwaltung, Charley-Jacob-Straße, gab es Alarm, die Parkräume waren völlig verqualmt. Hier half die Feuerwehr, die Räume zu entrauchen. Außerdem hatte die Brandmeldeanlage des Finanzamts ausgelöst.
Rauchsäule über Oker
Viele Anwohner hatten zudem eine Rauchsäule über einem Industriebetrieb im Bereich Oker gesehen. Entwarnung! Wie alle, war auch das Unternehmen von dem Stromausfall betroffen und die Ventilatoren blieben stehen. Dadurch stieg Qualm auf. Ein Feuer gab es nicht.

Die Karte der Störungsauskunft zeigt die Stromausfallmeldungen der letzten Stunde (Stand: 10.15 Uhr). Foto: störungsauskunft.de