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„Poseidon erwache!“

Kultevent führt Fackelschwimmer an den Salzgittersee

Poseidon wird am Ostersonntag durch die Fackelschwimmer geweckt.

Poseidon wird am Ostersonntag durch die Fackelschwimmer geweckt. Foto: Leifeld ( Archiv)

Vor mehr als 50 Jahren ist einer feiernden Freundesgruppe der Gott des Salzgittersees, Poseidon, erschienen. Daraus entwickelte sich ein Kultevent, das alljährlich am Ostersonntag mehrere Tausend Besucher zusammenführt. Was ist dort los?

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Von Andrea Leifeld
Donnerstag, 10.04.2025, 10:00 Uhr

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Nordharz. Ostersonntag lodern in vielen Ortschaften die beschaulichen Osterfeuer. Freunde und Familien strömen im Schein der prasselnden Flammen zusammen. Jahraus – jahrein.

Für jeden, der zum bevorstehenden Osterfest dieser Tradition entfliehen möchte, findet sich im Norden der Stahlstadt Salzgitter eine kultige Alternative: das Wecken des Poseidon.

Die Poseidon-Jäger auf dem Weg zum See.

Die Poseidon-Jäger auf dem Weg zum See. Foto: Leifeld (Archiv)

Es ist ein Ostersonntag-Ritual der anderen Art, das, ebenfalls gespickt mit Feuerzauber, Fackeln und Flammenschein, seit rund 50 Jahren eine kultige Fangemeinde in der Reppner Bucht am Salzgittersee in Lebenstedt zusammenführt. Da entsteht echtes Gänsehautfeeling, wenn „Poseidon erwache!“ dreimal hintereinander aus vielen Tausend Kehlen erklingt.

Kultevent seit 50 Jahren

Doch der Reihe nach: In seiner Historie begann das heute große Event eher im kleinen Rahmen: Das Fackelschwimmen reicht bekanntlich bis in die Gründungsjahre der Tauchgemeinschaft (TG) Sepia zurück, als sich einige junge Männer am Ostersonntag zum Bierchen am Seeufer trafen und ihnen schließlich der Gott des Sees, Poseidon, persönlich erschien.

Da gab es kein Halten mehr: Das Treffen unter den Freunden entwickelte sich zum Kultevent. Bereits 1974 gab es das erste Fackelschwimmen als offizielles Poseidon-Fest. Taucher der TG Sepia und auch aus anderen, befreundeten Tauchvereinen sowie der DLRG, steigen seither am Ostersonntag bei Sonnenuntergang in die Fluten des Sees, um den guten alten Poseidon aufzuscheuchen.

Fackelschimmer schwärmen als Poseidon-Jäger aus

Fackelschimmer schwärmen als Poseidon-Jäger aus Foto: Leifeld (Archiv)

Die Zeremonie mutierte zum gefeierten Auftakt der See-Saison. Und so wird es auch am kommenden Ostersonntag, 20. April, sein, wenn der TG Sepia mit der Bäder, Sport und Freizeit Salzgitter GmbH (BSF) wieder zum traditionellen „Poseidon wecken“ mit Fackelschwimmen am Salzgittersee einlädt.

Die Veranstaltung startet offiziell um 18 Uhr auf der Grasfläche neben dem Café del Lago. Getränke, Essen und verschiedene Informationen zum See und seinen Vereinen werden an unterschiedlichen Ständen angeboten.

Fackelschwimmer und Poseidon

Auch der Osterhase soll vor Ort sein, um die Kinder zu beschenken, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Wenn an jenem Tag die Sonne untergeht, werden wieder rund 50 Taucher mit Fackeln in die Fluten steigen und das beliebte Binnengewässer in einer langen Kette durchqueren, um den verschlafenen Poseidon aus seinem Winterschlaf zu wecken.

Sollte es den Tauchern gelingt, dem Gott des Sees mit Fackeln den Weg an die Oberfläche zu weisen, wird der Erfolg von allen Zuschauern euphorisch begrüßt. Dafür bereitet der Tauchverein das traditionelle Feuerwerk vor, um das Erscheinen des Poseidon gebührend zu feiern.

Stimmungsvoll ist die Kulisse.

Stimmungsvoll ist die Kulisse. Foto: Leifeld (Archiv)

Die BSF weist die Besucher darauf hin, dass der Parkplatz Reppnersche Bucht am Café del Lago zur Durchführung der Veranstaltung teilweise gesperrt werden muss. Da die erwarteten Gästescharen die Kapazität der verbleibenden Parkplätze wahrscheinlich überlasten, werden Besucher des Fackelschwimmens gebeten, auch den Parkplatz am Stadtbad nutzen. Von dort ist es nur ein kurzer Fußweg bis zur Veranstaltungswiese am Café del Lago.

Mit einem Feuerwerk wird Poseidon begrüßt.

Mit einem Feuerwerk wird Poseidon begrüßt. Foto: Leifeld (Archiv)

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