Der Lichterzauber endet: Eisbahn erweist sich als Besuchermagnet

Im Verlauf der vergangenen vier Wochen präsentiert sich die Eisfläche auf dem Jacobsonplatz stehts gut gefüllt. Foto: Gereke
Vier tolle Wochen auf dem Seesener Jacobsonplatz gehen zu Ende: Der Lichterzauber mit Eisbahn schließt. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz. Wird es eine Neuauflage des Weihnachtsmarktes geben, der sich als Besuchermagnet entpuppte?
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Seesen. Und zum Abschlusswochenende rieselten sogar noch ein paar Schneeflocken vom Himmel... Seesens Lichterzauber auf dem Jacobsonplatz ist zu Ende. Der Weihnachts-Wintermarkt mit Eisbahn und Illumination lockte die Besucher – ein erstes Fazit fällt durchweg positiv aus. Wird es eine Wiederholung geben?
„Wir haben alles richtig gemacht“, sagt Sabine Hagemann, Seesen Stadtmarketing und Tourismus, in einem ersten Fazit. Nach der Lichterzauber-Premiere in 2023 gab es jetzt noch eine Eisbahn dazu, die den Weihnachts-Wintermarkt flankierte. „Das ist nicht nur in Seesen, sondern auch im Umkreis gut angekommen“, fügt sie an. Sie berichtet von Harz-Touristen, die den Weg in die Sehusastadt gefunden hatten. „Sie erzählten an den Ständen, woher sie kamen, und schwärmten von der Veranstaltung.“

Mehr als 50.000 LED lassen Bilder über die Fassade des Jacobson-Hauses fliegen. Foto: Gereke
Und ein weiterer Effekt: „Unser Ziel, Kinder und Jugend glücklich zu machen, haben wir erreicht“, sagt sie angesichts vieler positiver Rückmeldungen, die die Seesener Veranstalter erreichten. „Wir haben unheimlich viel positive Resonanz erhalten.“ Und so habe es ihr auch am besten gefallen, dass endlich beim Programm etwas für Kinder und Jugendliche dabei war. So viel gebe es schließlich für sie sonst nicht in der Stadt. „Und die Eltern konnten entweder mitlaufen oder an der Bande stehen, zusehen und die Köstlichkeiten von den Ständen genießen.“
Mehr als 6000 Schlittschuhläufer auf der Eisbahn
In der Tat war die Eisbahn ein Publikumsmagnet. „Auch bei Regenwetter war sie gut besucht“, erzählt Hagemann. Witterungsbedingte Schließungen Marktes gab es zudem nicht – nur am letzten Öffnungstag fiel angesichts des Wetterumschwungs, das geplante Eisfasching, Regen und Glatteiswarnungen zum Opfer. Insgesamt registrierten sie in Seesen mehr als 6000 Schlittschuhläufer seit dem Nikolaustag, dem Tag der Lichterzauber-Eröffnung. „Hinzu kommen weitere 600 Kinder und Jugendliche, denn vor den Weihnachtsferien hatten wir die Eisbahn auch vormittags für Kindergärten, Schulklassen und sonstige pädagogische Einrichtungen geöffnet“, so Hagemann.

Der illumunierte Flügel an der Eisbahn ist auch ein beliebter Foto-Hotspot: Melanie Martens aus Rhüden haut in die Tasten. Foto: Gereke
Und auch die Temperaturen entwickelten sich über die Dauer des Lichterzaubers so, dass die Betriebskosten nicht ausuferten. Weiterer Pluspunkt deshalb: „Wir haben unser Budget für die Eisbahn eingehalten“, vermeldet Hagemann. Insgesamt kostet die Bahn samt Schlittschuhverleih und Personal für die vier Wochen auf dem Jacobsonplatz knapp 50.000 Euro.
Apropos Lichterzauber: „Wir haben in diesem Jahr auf die tatsächliche Geschichte von Heinrich Engelhard Steinweg gesetzt – gesprochen von Seesener Bürgern“, erzählt Hagemann. Sie war mit Einbruch der Dunkelheit zur vollen Stunde auf der LED-Lämpcheninstallation zu sehen. Vor einem Jahr gab es eine fiktive Seesener Weihnachtsgeschichte – gesprochen von Heinz Hönig... Es war damals ein Instrumentenbauer auf einem Waldspaziergang – so begann die Erzählung.

Zum Abschlusswochenende fällt auch die weiße Pracht: Die Krippenfiguren präsentieren sich schneebedeckt. Foto: Gereke
Für den einschneidendsten Moment auf dem Markt sorgten die Ereignisse in Magdeburg: In Seesen hielten sie am Tag nach dem Weihnachtsmarkt-Attentat in der Elbestadt eine Gedenkminute ab, entschieden aber, die eigene Veranstaltung nicht abzubrechen. „Am Tag nach dem Anschlag haben wir uns zusammengesetzt und gemeinsam entschieden, unseren Weihnachtsmarkt nicht zu schließen. Wir wollen uns vom Terror nicht unterkriegen lassen“, erzählt Hagemann.
„Zudem stellte das Stadtmarketing gemeinsam mit Ordnungsamt und Polizei das Sicherheitskonzept noch einmal auf den Prüfstand gestellt, um zu sehen, ob es noch irgendwo Mauselöcher gibt“, berichtet Hagemann. Ergebnis: An zwei weiteren Stellen wurden noch Terrorsperren positioniert. „Auch einfach, um den Bürgern zu zeigen, dass uns die Sicherheit am Herzen liegt.“ Zudem habe Seesen schon bei früheren Veranstaltungen auf ein anderes Sicherheitskonzept gesetzt als Magdeburg beim Weihnachtsmarkt. „Wir bauen auf bewegliche Sperren und Sicherheitspersonal, die es bedienen, und nicht auf Fahrzeuge, die vor einer Lücke stehen.“
Entscheidung über Zukunft steht aus
Ansonsten zog auch am Sonntag, dem letzten Tag des Lichterzaubers, die Polizei in Seesen eine positive Bilanz. Die Veranstaltung sei durchweg friedlich geblieben. Größere Reibereien seien ihm nicht bekannt, so ein Sprecher des Seesener Polizeikommissariats auf GZ-Anfrage.

Lichterzauber auch in den Bäumen am Jacobsonplatz: Schweinwerfer strahlen sie in wechselnden Farben an. Foto: Gereke
Das erste Fazit also: durchweg positiv. Hagemann: „Es war ein superschöner Weihnachtsmarkt.“ Und wie sieht die Zukunft der gelungenen Veranstaltung aus? Wird es eine Wiederholung geben? „Dazu kann ich noch nichts sagen“, erklärt sie. In den kommenden Tagen wollen sich nach der Weihnachtspause alle Beteiligten zusammensetzen, um dann gemeinsam zu entscheiden, wie und in welcher Form es weitergehen wird.
Der Weihnachtsmarkt in Seesen war schon in früheren Zeiten einmal auf dem Jacobsonplatz zu Hause, „aber er war damals nicht so besucht wie erhofft“, erzählte vor einem Jahr Seesens Bürgermeister Erik Homann bei Vorstellung der damals neuen Pläne. Deshalb ging es wegen der Kulisse auch für einige Jahre zur Burgweihnacht vors Amtsgericht. Von diesem Standort hätten allerdings die Einzelhändler nichts gehabt, berichtete Homann seinerzeit von Kritik. 2023 ging es also an den Ursprung zurück – mit einem völlig anderen Konzept. „Lichterzauber“ lautet das Zauberwort – Attraktion und Alleinstellungsmerkmal zugleich. Mehr als 50.000 einzeln ansteuerbare LED sorgten 2023 erstmals und 2024/25 wieder – diesmal in Verbindung mit der Eisbahn – für die funkelnde Stimmung.