Krötensterben am Herzberger Teich in Goslar: BUND schlägt Alarm

Allein an einem Ostertag hat der BUND am Herzberger Teich 180 überfahrene Erdkröten gezählt. Foto: Regine Schadach
Der Herzberger Teich am Südrand von Goslar ist traditionell das Laichgewässer für eine stattliche Erdkrötenpopulation. Der BUND Westharz sieht zunehmende Probleme durch den Pkw-Verkehr.
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Goslar. Der Herzberger Teich am Südrand von Goslar ist traditionell das Laichgewässer für eine stattliche Erdkrötenpopulation. Im umliegenden Wald der Stadtforst haben die Tiere ihre Winterquartiere, von wo aus sie in jedem Frühjahr zum Herzberger Teich ziehen. Hier und im gesamten Winter- und Bergtal finden sich darüber hinaus regelmäßig Feuersalamander und auch Blindschleichen.
Die östlich des Herzberger Teiches ins Wintertal führende kleine asphaltierte Straße hat sich für diese Tiere in den vergangenen Jahren jedoch zu einer zunehmenden Gefahrenquelle entwickelt, mahnen Umweltschützer. Das Thema stand auch auf der Tagesordnung der jüngst durchgeführten Jahresmitgliederversammlung des BUND-Regionalverbands Westharz, der einstimmig eine Resolution zur Lösung dieses Problems beschloss.
Etliche Amphibien werden überfahren
Überfahrene Feuersalamander, Blindschleichen und Erdkröten habe es am Herzberger Teich schon immer gegeben. Insbesondere bei Letzteren habe jedoch der seit einigen Jahren deutlich zunehmende Individualverkehr zum massenhaften Überfahren geführt. Dabei handele es sich, so der BUND, bei der Straße um eine Sackgasse, die außer zum Teich nur noch zu einem zeitweise geöffneten Café führt.
Besonders drastisch habe sich die Situation an den Ostertagen dargestellt, wo an einem Tag etwa 140, an einem anderen Tag 180 tote Tiere allein auf der kurzen Strecke zwischen der Stauwurzel des Herzberger Teichs, dem Aufgang zur Kinderbrunnenquelle und dem Parkplatz unterhalb des Damms gezählt worden seien.
Inzwischen würden die Auswirkungen des Klimawandels mit zu früh trocken fallenden Laichgewässern den Tieren vielerorts zusetzen. Vor diesem Hintergrund sei es dringend erforderlich, die kleine Population am Herzberger Teich, die in einem eigentlich sehr abgeschiedenen naturnahen Bereich beheimatet ist, durch geeignete Maßnahmen zu schützen, fordert der BUND.
Schutzmaßnahmen für Frösche und Eidechsen
Auch der Nabu Goslar, der Harzklub-Zweigverein Goslar und die Angler-Interessengemeinschaft Rammelsberg (AIR) setzen sich nachdrücklich für den Schutz der Amphibien am Herzberger Teich ein. Folgende Maßnahmen werden angemahnt: Amphibienschutzzaun/Sammelaktion und/oder zeitweilige Straßensperrung (mit den erforderlichen Ausnahmeregelungen für Anlieger), aber auch eine entsprechende Beschilderung, um die Besucher des Tals auf das Problem aufmerksam zu machen.
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