Pax Christi gedenkt Bad Harzburger Nazi-Opfer

Erneut wird in der Lutherkirche an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Foto: Schlegel/GZ-Archiv
Die Pax-Christi-Basisgruppe Nordharz lädt am 27. Januar zu einer Gedenkveranstaltung in die Lutherkirche ein. Dabei soll es um den Bad Harzburger Arno Stoy gehen, der 1940 Opfer der Nationalsozialisten geworden ist.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Bad Harzburg. Zum Holocaust-Gedenktag am Montag, 27. Januar, wird die Pax-Christi-Basisgruppe Nordharz auch in diesem Jahr wieder eine Gedenkfeier in Bad Harzburg veranstalten. Sie beginnt um 19 Uhr in der Lutherkirche. Es wird zurückgeblickt auf die Verfolgung und Ermordung der Juden während der Zeit des Nationalsozialismus.
In den Mittelpunkt gestellt werde dabei das Schicksal eines Bad Harzburger Bürgers, heißt es in einer Ankündigung. Es geht um Arno Stoy. 1892 in Halle/Saale geboren hatte der sich 1920 in Bad Harzburg niedergelassen und einen Betrieb zur Fabrikation von Fenstern für Gewächshäuser gegründet. Seit 1922 gehörte Stoy den Zeugen Jehovas an, die unter der nationalsozialistischen Herrschaft zu den Gruppen gehörten, die von Beginn an mit rücksichtsloser Härte verfolgt wurden, schreibt pax Christi.
Musikalische Begleitung
Da Arno Stoy nicht bereit war, seinen Glauben zu verraten, trafen ihn anfänglich verschiedene Schikanen. Schließlich wurde er mehrfach inhaftiert und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Nach seiner letzten Verurteilung wurde er 1939 ohne Gerichtsurteil ins Konzentrationslager (KZ) Sachsenhausen eingeliefert, wo er im Februar 1940 entkräftet starb. Der Lebens- und Leidensweg von Stoy wird nicht nur anhand offizieller Dokumente und verschiedener Bilder nachgezeichnet, sondern auch anhand seiner Briefe, die er aus Gefängnissen und dem KZ an seine Familie geschrieben hat. „Nachkommen Arno Stoys haben die persönlichen Briefe dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt“, schreibt pax Christi.
In diesem Jahr geht es um den Bad Harzburger Arno Stoy, der im Februar 1940 im Konzentrationslager Sachsenhausen gestorben ist. Foto: Privat
Die musikalische Gestaltung während der Gedenkfeier übernehmen Karsten Krüger (Klavier), Bernd Dallmann (Saxophon) und Rainer Buhl (Gitarre, Bass). Unterstützt wird die Veranstaltung von der Bad-Harzburg-Stiftung.
„Dass es uns noch einmal so hart trifft, hatten wir wohl beide nicht gedacht“, lautet der Titel der Veranstaltung, der einem Brief von Arno Stoy an seine Ehefrau aus dem Gefängnis in Hannover entnommen ist. Der Eintritt ist frei.