Von Robben, Sand und Elefanten

Schriftstellerin Petra Hartmann präsentiert ihre unterhaltsamen Märchen beim Frankenberger Winterabend in der Frankenberger Kirche. Foto: Dürich
Beim Frankenberger Winterabend liest GZ-Redakteurin und Schriftstellerin Petra Hartmann vier Märchen zum Weinachtsfest. Dabei betrachtet sie mit liebevollen Augen das herannahende Fest aus unterschiedlichen Perspektiven.
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Goslar. Mit vier Märchen zum Weihnachtsfest, liebevoll niedergeschrieben und mit einem Augenzwinkern versehen – verzauberte Redakteurin und Schriftstellerin Petra Hartmann die Gäste des jüngsten Frankenberger Winterabends. Gut zwanzig Besucher, eingelassen nach 2G-Plus-Regel, lauschten in der Frankenberger Kirche den eigenen vorgelesenen Zeilen der promovierten Literaturwissenschaftlerin. In kurzen Worten berichtete Hartmann, dass sie von ihrem Vater und einer Kindergruppe zum Weihnachtsmärchenschreiben motiviert wurde. Inzwischen sind mehr als 40 Bücher und unzählig viele Schriften entstanden – allein in der Wikipedia künden sieben A4-Seiten von ihrer Schaffensfreude.
In ihren vorgetragenen Märchen betrachtete sie mit liebevollen Augen das herannahende Fest aus unterschiedlichen Perspektiven. Da war anfangs der ungläubige und mehrfach enttäuschte Lukas, der vergeblich auf seine elektrische Eisenbahn mit allem „Drum und Dran“ wartete und nun an den „alten Mann mit weißem Bart“ nicht mehr so recht glauben konnte. Interessiert lauschten alle im Kirchenschiff, wie die mit dem „Deutschen Phantastik-Preis“ ausgezeichnete Hartmann dank des Sterns von Bethlehem zu einem friedlichen Schluss kommen konnte.
Im zweiten Märchen fehlten an der Nordseeküste nach einem Sturm plötzlich 500.000 Kubikmeter feiner Sand. Glaubhaft berichtete Hartmann von einem Meermädchen, einer verletzten Kegelrobbe und der Einladung an den Weihnachtsmann, doch bitte den Sand mitzubringen. Mittels wilder Schlittenfahrt und Sand spendender Wolken wurde der Wunsch erfüllt.
Im dritten Märchen spielte der fünfjährige Jonas ständig vergnügt auf seiner Trommel, was seine Mutter eher nervte. Das ewige „Tarattatatam“ bringe doch nichts – bis der Junge weglief und sie ihn verzweifelt suchte. Sie fand ihn inmitten einer Kinderschar, die Weihnachtslieder sang und Jonas für die dazu passende Trommelbegleitung lobte. Von nun an sah sie ihren Jungen mit ganz anderen Augen.
Viel Spaß machte auch die vierte Geschichte mit dem Elefanten Paulchen, der so gerne den Weihnachtsschlitten ziehen wollte und sich freute, als das auf dem Sternenweg nach Bethlehem auch klappte.
Der begeisterte lange Beifall brachte nach einer kürzeren Fragerunde noch das gewünschte fünfte Märchen. Hier kam der verkrüppelte Weihnachtsbaum Knut, der inmitten seiner bestgewachsenen Kollegen dahinvegetierte, zu besonders hohen Ehren. Zwar sollten eigentlich nur „aufrecht und gerade gewachsene Heldenbäume“ in den Sternenhimmel kommen, doch Knut schaffte es mithilfe einer älteren Frau, die ihn besonders fein herausgeputzt hatte.
Noch einmal viel Beifall bekam Hartmann für ihren fesselnden Erzählton und die Märchen, die glaubhaft den Weg von der Realität ins Fantasiereich erleben ließen.