Polizei und Landkreis verjagen dubiose Pelzhändler aus Harzburg

In der Passage in der Goslarschen Straße stehen mehrere Läden leer. Einer davon wurde von den dubiosen Pelzhändlern angemietet. Foto: Schlegel
In der Passage an der Goslarschen Straße haben zwei dubiose Händler den Harzburgern Pelze und Gold abkaufen wollen. Landkreis und Polizei kamen „zu Besuch“, woraufhin die Männer in kurzer Zeit alles zusammenpackten und verschwanden.
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Bad Harzburg. Die Bad Harzburger Polizei hat zusammen mit dem Landkreis zwei Pelzhändlern das Handwerk gelegt, die ihre Kunden über den Tisch ziehen wollten. Das teilen die Behörden jetzt in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Nun werden weitere Opfer gesucht.
Zwei Männer aus Nordrhein-Westfalen, die über eine Anzeige in einem kostenlosen Wochenblatt für ihr Geschäft warben, hatten sich ein leeres Ladenlokal angemietet. Nach GZ-Informationen handelte es sich um Räumlichkeiten in der Passage Goslarsche Straße/Ecke Parkstraße. Sie wollten dort Gold und Pelze ankaufen. Und das „in mutmaßlich betrügerischer Absicht“, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Konzertierte Aktion
Der Landkreis Goslar wurde auf Hinweis des Polizeikommissariats Bad Harzburg tätig. Dabei sei es „um die Verhinderung einer Gewerbeausübung mit dem Verdacht betrügerischer Absicht“ gegangen. Unterstützt wurde der Landkreis dabei von der Polizei und dem Finanzamt.
Als die Gruppe am Dienstagmorgen vor Ort eintraf, habe gerade eine ältere Dame mehrere Gold-Halsketten, Ringe, Armbänder und auch einen Pelz verkaufen wollen. Zu einem niedrigen Preis, wie die Behörden weiter mitteilen. Dieses Geschäft habe verhindert werden können.
Alles eingepackt und weg
Dann wurde den 32 und 34 Jahre alten Händlern aus Essen und Gelsenkirchen untersagt, ihren Handel weiterzutreiben. Die beiden Männer hätten daraufhin auch binnen einer halben Stunde den Laden wieder leer geräumt und seien verschwunden. Es seien lediglich Tische und Stühle im Laden geblieben. Ihnen wurde angedroht, dass die Räume sofort versiegelt werden, falls sie noch einmal darin ihren Geschäften nachgehen wollten. Die Polizei bittet nun, dass sich mögliche Geschädigte melden, um gegebenenfalls Strafanzeige zu erstatten.
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, seien die Händler in Begleitung ihrer 10- und 17-jährigen Söhne gewesen, beide in Nordrhein-Westfalen schulpflichtig. Nach Rücksprache mit den jeweiligen Schulen sei in einem Fall ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verletzung der Schulpflicht eingeleitet worden.
Tipps der Polizei
Die Polizei warnt ausdrücklich davor, auf solche Angebote einzugehen und gibt folgende Tipps:
• Seien Sie misstrauisch, wenn der Warenankauf stets nur für wenige Tage angeboten wird.
• Das angebliche Interesse an Pelzen ist meist nur ein Türöffner. Da, wo Pelze sind, werden auch Gold oder andere Wertgegenstände vermutet.
• Meistens finden sich in solchen Anzeigen oder Beilagen nur Telefonnummern oder eine Adresse. Verifizierbare Kontaktdaten sucht man vergeblich.
• Wenden Sie sich für den Verkauf von Schmuck oder Pelzwaren immer an autorisierte Fachgeschäfte.
• Handeln Sie niemals alleine, beteiligen Sie immer einen Angehörigen oder eine Vertrauensperson an etwaigen Gesprächen.
• Geben Sie niemals Auskünfte über Wertsachen oder Bargeld in Ihrem Besitz.
• Vermeiden Sie Verkaufsgespräche in ihrer Wohnung, lassen Sie keine fremden Personen in ihre Wohnung
• Notieren Sie sich das Autokennzeichen des Käufers, wenn Sie bei den Verkaufsverhandlungen ein ungutes Gefühl haben.