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Medizinische Versorgung

Landkreis Goslar fördert eine halbe Arztstelle

Ein Hausarzt misst in seiner Praxis einer Patientin den Blutdruck: Der Landkreis will mit Fördergeld die ärztliche Versorgung in der Region stärken.

Ein Hausarzt misst in seiner Praxis einer Patientin den Blutdruck: Der Landkreis will mit Fördergeld die ärztliche Versorgung in der Region stärken. Foto: picture alliance/dpa

Der Landkreis Goslar hat aus seinem Förderprogramm, mit dem die medizinische Versorgung in der Region gestärkt werden soll, eine weitere Summe ausgezahlt. 25.000 Euro erhält eine Gemeinschaftspraxis mit Standorten in Hahndorf und Jürgenohl.

Donnerstag, 02.01.2025, 04:00 Uhr

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Goslar. Der Landkreis Goslar unterstützt einen weiteren Mediziner mit Fördergeld. Weil die hausärztliche Gemeinschaftspraxis von Jens Suckstorff und Dr. Andreas Eisenhardt einen halben freien Vertragsarztsitz übernimmt und damit die medizinische Versorgung in der Region stärkt, erhält sie 25.000 Euro aus einem Fördertopf des Landkreises Goslar.

Suckstorff und Eisenhardt betreiben Praxen in Hahndorf und Jürgenohl. Mit den 25.000 Euro honoriert der Landkreis die Übernahme eines halben Kassenarztsitzes für die allgemeinmedizinische Versorgung.

„Ein vollständiger Sitz, den wir beantragt hatten, war in der aktuellen Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung nicht verfügbar“, erklärt Jens Suckstorff.

Immense Nachfrage

Dennoch hätten er und Dr. Eisenhardt nicht gezögert, die halbe Stelle zu übernehmen. „Denn die Nachfrage nach hausärztlicher Versorgung ist immens“, berichtet Suckstorff. Das zeige sich etwa daran, dass die zusätzlichen Sprechstunden bereits vollständig belegt seien. Der halbe Kassenarztsitz wird von der angestellten Ärztin Katja Laue übernommen, die in den Praxen in Hahndorf und Jürgenohl arbeitet und damit nun Vollzeit tätig ist.

Landrat Dr. Alexander Saipa sieht in der weiteren Förderung eine Bestätigung des Förderprogramms: „Bei der Verbesserung der medizinischen Versorgung ist unser Handlungsspielraum sehr eingeschränkt. Unser Förderprogramm hat auch keinen Einfluss auf die Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung. Aber vielleicht können wir ein wenig das Zünglein an der Waage sein, wenn es um die Entscheidung geht, ob freie Kassenarztsitze in unserem Landkreis übernommen werden.“

Weitere Förderungen

Im kommenden Jahr soll das Förderprogramm fortgesetzt werden, kündigt der Landrat an. 200.000 Euro liegen dafür bereit. Erste Interessenten hätten sich bereits beim Landkreis gemeldet. Der Etat für 2024 wurde indes nur etwa zur Hälfte ausgeschöpft. Im November hatte der Landkreis mit 50.000 Euro die Übernahme des freigewordenen Kassenarztsitzes von Dr. Frank-Peter Müller-Flotho in Ohlhof durch den Goslarer Mediziner Niels Gehrmann unterstützt. In der Praxis arbeitet die bei Gehrmann angestellte Ärztin Elisabeth Brocke.

Im August hatte die Gynäkologin Dr. Kati Mühlhäusler 37.500 Euro erhalten, weil sie einen Arztsitz mit einer Dreiviertelstelle besetzt hatte. Sie praktiziert in Goslar in der Klubgartenstraße.

In früheren Jahren hatte der Landkreis bereits ein Förderprogramm aufgelegt, um die kinderärztliche Versorgung in der Region zu stärken. Mehrere Mediziner haben davon profitiert. Die Anreizprogramme sind eine Reaktion auf die medizinische Versorgung, die zunehmend als angespannt empfunden wird. Vor allem in ländlichen Regionen droht sich die Lage in den kommenden Jahren zuzuspitzen. oli

Mediziner Jens Suckstorff (l.) mit Landrat Dr. Alexander Saipa.

Mediziner Jens Suckstorff (l.) mit Landrat Dr. Alexander Saipa. Foto: Landkreis Goslar

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