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Großes Festgetümmel in Othfresen steht bevor

Der sehenswerte Festumzug mit alljährlich mehr als 20 Präsentationswagen und Gruppen lebt von aktuellen Themen. 2023 wurden auch die Klima-Kleber auf die Schippe genommen.

Der sehenswerte Festumzug mit alljährlich mehr als 20 Präsentationswagen und Gruppen lebt von aktuellen Themen. 2023 wurden auch die Klima-Kleber auf die Schippe genommen. Foto: Leifeld (Archiv)

In der Zeit von Freitag, 30. August, bis Sonntag, 1.September, steigt in Othfresen wieder das Dorffest-Getümmel. Ein außergewöhnliches Fest mit Superlativen. Anmeldungen für Kommers und Festwagen sind noch bis zum 26.August möglich.

Von Andrea Leifeld Montag, 12.08.2024, 14:00 Uhr

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Othfresen. Es steht wohl außer Frage: Kaum ein Fest in der Region ist älter – und mutmaßlich ist kein Fest bunter, fantasievoller und fröhlicher. Das „Othfresener Dorffest“ vereint seit vielen Jahren fröhlich feiernde Menschen bei Spiel und Spaß am Straßenrand und auch auf der Festwiese sowie beim humorigen Festkommers im Dorfgemeinschaftshaus.

Die Festivität wuchs über die Jahrzehnte zu einer wahrhaft „unendlichen Geschichte“, seit der damalige Schulleiter Adolf Knigge im Jahre 1968 alle Vereine im Ort zu Einigkeit und Festgedanken aufrief und der erste Festumzug als buntes Getümmel vom Schulhof rollte. Auch der Generationensprung wurde geschafft. Marschierte bereits 1968 ein kleines „Grundschul-Mäuschen“ im ersten Festumzug mit, so jedenfalls erzählt es eine bekannte Othfresener Geschichte, so erwuchs dieses zu einem stattlichen „Mäuserich“ und ist heute als 1. Vorsitzender der Vereinsinteressengemeinschaft (VIG) ganz vorne mit dabei. „Die Liebe und Verbundenheit zum Othfresener Dorffest hält eben ein Leben lang“, ist sich Martin Pabel, rotierend in den Festvorbereitungen zum Dorffest-Klamauk 2024 sicher. Es wird nach bewährter Manier vom Freitag, 30. August bis Sonntag, 1.September gefeiert. Das Festmotto lautet: „Unser Dorffest — Die unendliche Geschichte“. Bei den „Spielen ohne Grenzen“ wird „Das bisschen Haushalt …“ die spielerischen Aufgaben bestimmen.

Die „Spiele ohne Grenzen" bieten immer ein besonderes Vergnügen. 2024 wird „Das bisschen Haushalt …“ die spielerischen Aufgaben bestimmen.

Die „Spiele ohne Grenzen" bieten immer ein besonderes Vergnügen. 2024 wird „Das bisschen Haushalt …“ die spielerischen Aufgaben bestimmen. Foto: Leifeld (Archiv)

Das Dorffest-Geheimnis sei, dass es sich alljährlich mit einem neuen Festmotto neu erfindet. Das gilt für den Festumzug am Sonntag (ab 14 Uhr) ebenso wie für die „Spiele ohne Grenzen“ am Samstag auf der Schulwiese (14 Uhr). Bei der Teilnahme der örtlichen Gruppen und Vereine am Festkommers, Freitagabend ab 20 Uhr, wird das Dorfleben mit lustigen Aufführungen auf die Schippe genommen. Dort empfiehlt sich auch Insiderwissen. Die Kommerskarten waren 2024 wieder binnen weniger Minuten nach dem Online-Verkaufsstart vergriffen. Fast legendär in der Othfresener Dorffestgeschichte bleiben die Erinnerungen an unendlich lange Schlangen williger Kartenkäufer, die noch vor wenigen Jahren bis zu fünf Stunden an der Haustür von Alt-Ortsbürgemeister Bernd Möller anstanden, um eine der begehrten Eintrittskarten zu ergattern.

Dorffest-Verrückte und die Nachbarn im „Schattenland“

So sind die Othfresener „Dorffest-Verrückten“ seit 1968 auf festlichen Pfaden unterwegs: Packten an, rauchten Gras (natürlich aus dem eigenen „Fabrikverkauf“), bauten Posthof-Brücken und stichelten beständig gegen die Liebenburger Nachbarn im „Schattenland“. Selbst die Einschränkungen der Corona-Pandemie konnten das festliche Treiben nicht stoppen. Wie durch ein Wunder rollte in jenen Corona-Jahren zu einer nicht genannten Zeit prunkvolle Festwagen auf „Probefahrten“ durch den Ort und seltsam viele „Spaziergänger“ flanierten an den Straßenrändern. Wie es damals dazu kam, konnte sich auch Martin Pabel nicht erklären, der sich damals von den seltsamen Vorgängen klar distanzierte. Das Othfresener Dorffest stärkt auch die Dorfgemeinschaft, weil es um nichts geht. Die Siegermannschaft der „Spiele ohne Grenzen“ bekommt den „Oli“ (eine Holztrophäe) als Wanderpokal und die Sieger der Präsentationswagen werden am Sonntagabend lediglich genannt. Geldpreise oder Pokale gibt es dort nicht.

Auch der Kuchenverkauf ist hinter den Kulissen eine zu stemmende Aufgabe. Nicht weniger als 111 Kuchen und Torten waren es im vergangenen Jahr.

Auch der Kuchenverkauf ist hinter den Kulissen eine zu stemmende Aufgabe. Nicht weniger als 111 Kuchen und Torten waren es im vergangenen Jahr. Foto: Leifeld (Archiv)

Dabei sein ist alles. Stattlich bleibt auch der Kuchenverkauf am Samstag und Sonntag, um den sich die Vereine im Vorfeld bewerben müssen. Und das nicht ohne Grund: In der letztjährigen Festauflage verkaufte der FCO am Sonntag 111 Kuchen und Torten, die Kolpingsfamilie 90 am Samstag. Solche Mengen müssen erst einmal gebacken werden. 2024 sind der RCE und der Singkreis mit dem Kuchenverkauf am Samstag betraut, und am Sonntag die Feuerwehr.

Anmeldungen von Festwagen sind noch möglich

Karten für das warme Frühstück am Sonntag im DGH, nach dem 10 Uhr-Gottesdienst, können schon jetzt bei Bäcker Strübig (Hauptstraße) erworben werden. Anmeldungen für den Festumzug und einen Kommers-Beitrag sind noch bis Montag, 26.August, beim VIG-Vorsitzenden möglich. Am Festsamstag- und Sonntagnachmittag hat natürlich wieder das Heimatmuseum geöffnet. Gerne verweist der 1. Vorsitzende auf das Platzkonzert der teilnehmenden Musik- und Fanfarenzüge am Sonntag nach dem Festumzug auf der Schulwiese. „Die Gruppen haben richtig Bock bei uns zu spielen“, unterstreicht Pabel die langjährigen Musikfreundschaften.

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