Mehr Menschen in Niedersachsen von Depressionen betroffen

In Salzgitter ist der höchste Anteil der Bevölkerung die von Depressionen betroffen sind. Symbolfoto: Pixabay
Düstere Gedanken, Antriebslosigkeit, Schuldgefühle: Mehr als jeder zehnte Mensch in Niedersachsen leidet an Depressionen. Das Wissenschaftliche Institut der AOK spricht nach einer aktuellen Analyse von einem neuen Höchststand.
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Niedersachsen. In Niedersachsen sind laut einer Pressemitteilung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) mehr Menschen wegen Depressionen in Behandlung. Laut einer Untersuchung der AOK für den „Gesundheitsatlas Deutschland“ waren es 2022 landesweit rund 860.000 Personen.
Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen ist besorgt: „Landesweit wird bei den Menschen häufiger eine Depression festgestellt. Inzwischen sind fast 12 Prozent betroffen, das ist ein neuer Höchststand.“ Der AOK-Chef weiter: „Der Umgang mit der Volkskrankheit ist offener geworden. Aber es ist extrem wichtig, das Bewusstsein dafür weiter zu sensibilisieren und Angebote zu schaffen, um den Betroffenen und Angehörigen zu helfen.“
Die meisten Depressions-Diagnosen in Salzgitter
Der Gesundheitsatlas analysiert auch die regionale Verteilung und Häufigkeit der Erkrankung. Dabei zeigen sich auf Landkreisebene große regionale Unterschiede. Nach den Auswertungen der AOK-Wissenschaftler waren die Einwohnerinnen und Einwohner in Salzgitter mit 14,8 Prozent, also 13.700 Menschen, am stärksten betroffen. Aber auch Goslar fällt durch einen nicht gerade niedrigen Wert auf. Hier in der Region sind es knapp 13 Prozent der Bevölkerung, also 16.100 Menschen. Den niedrigsten Anteil von Depressionsdiagnosen gab es dagegen in Rotenburg (Wümme) mit 9,2 Prozent, gefolgt von Oldenburg (9,8 Prozent) und Wolfsburg (9,9 Prozent).
Frauen häufiger betroffen
In allen Altersgruppen sind Frauen häufiger betroffen als Männer, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Bei den 60- bis 64-Jährigen sind mehr als jede fünfte Frau und fast jeder siebte Mann. In den Altersklassen zwischen 65 und 74 Jahren ist laut der AOK ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Nach diesem „Knick“ steigen die Werte jedoch weiter deutlich an. Der Prävalenzgipfel wird bei den 80- bis 84-jährigen Frauen mit 25,2 Prozent erreicht. Bei den Männern wird die höchste Prävalenz mit 15,5 Prozent in der Altersgruppe ab 90 Jahren gemessen.