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Berufsbildende Schulen

Zweiradmechaniker-Innung nicht in BBS-Umzugspläne miteinbezogen

Das Gebäude der BBS in Seesen muss für mehrere Millionen Euro saniert werden. Vom Landkreis wird ein Umzug nach Goslar empfohlen.

Das Gebäude der BBS in Seesen muss für mehrere Millionen Euro saniert werden. Vom Landkreis wird ein Umzug nach Goslar empfohlen. Foto: Heinemann

Das Gebäude der BBS am Standort Seesen ist stark sanierungsbedürftig und steht vor einem möglichen Umzug nach Goslar. Die Zweiradmechaniker-Innung wurde in diese Pläne nicht miteinbezogen.

Von Redaktion Freitag, 07.03.2025, 04:00 Uhr

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Seesen. Zum möglichen Standortwechsel der BBS in Seesen äußert sich Andreas Böhmken, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Süd-Ost-Niedersachsen. Er habe mit dem Landkreis zwischenzeitlich Gespräche geführt und auch ein Grundstück zur Nutzung angeboten. Vom Landkreis wurde in seinem Antrag für die kommende Ausschusssitzung angegeben, dass die Kreishandwerkerschaft kein Angebot vorgelegt habe. Dazu nimmt der Geschäftsführer ebenfalls Stellung.

Die Kreishandwerkerschaft als Geschäftsstelle der Zweiradmechatroniker-Innung Süd-Niedersachsen befände sich mit dem Landkreis Goslar seit mindestens vier Jahren im Gespräch über die Fortführung und Absicherung der Beschulung der Zweiradmechatroniker an einem Standort im Landkreis. Bisher habe der Landkreis gegenüber der Handwerksvertretung immer die Position vertreten, dass die Beschulung und Unterbringung der Auszubildenden in Seesen erfolgen solle. Von dieser Vorgabe wurde erst 2024 abgerückt, als im August das letzte Gespräch mit dem Ersten Kreisrat Frank Dressler und der Dachabteilung des Landkreises in der Angelegenheit stattfand. Die Kreishandwerkerschaft habe damals angeboten, auf ihrem 2000 Quadratmeter großen Grundstück in der Gutenbergstraße in Goslar die Beschulung der Zweiradmechatroniker anzusiedeln.

Synergieeffekt

Die dortige Ausbildung neben dem Schulungszentrum der Innung des Kraftfahrzeughandwerks Goslar biete, so die Kreishandwerkerschaft, auch für die Berufsschule Synergieeffekte. Die Auszubildenden im Kfz-Handwerk und Zweiradhandwerk können theoretisch und praktisch in der Nähe der BBS Baßgeige beschult werden, längere Anfahrten zum Unterricht würden für die Lehrkräfte nicht entstehen.

Der Landkreis Goslar habe von der Kreishandwerkerschaft erwartet, dass diese die freien Flächen von knapp 2000 Quadratmeter eigenständig beplanen und bebauen solle. Anschließend könne ein langfristiger Mietvertrag mit dem Landkreis beschlossen werden. Der Flächenbedarf wurde vom Schulreferat mit 1300 Quadratmetern vorgegeben. Es würde sich ein geschätztes Investitionsvolumen von knapp 3,9 Millionen Euro ergeben. Diese Summe könne die Kreishandwerkerschaft ohne verbindliche Finanzierungszusagen allein nicht finanziell tragen. Die vom Landkreis geforderte Abgabe eines Planungs- und Finanzierungskonzeptes konnte aus zeitlichen Gründen innerhalb von wenigen Wochen nicht erstellt werden. Aufgrund der Absicht des Landkreises, so Böhmken, das Angebot der Handwerkerschaft als ein Angebot von fünf bis sechs weiteren Alternativen zu betrachten, konnte die Handwerkerschaft keine Planungsaufträge erteilen.

Gesprächsbereitschaft

Geschäftsführer Andreas Böhmken sei nach wie vor bereit, über die Möglichkeiten der Nutzung des Grundstücks an der Gutenbergstraße als Standort für die Beschulung der Zweiradmechatroniker zu verhandeln. Das sei deswegen notwendig, da die Unterbringung der Werkstätten und vor allem der zahlreichen Fahrzeuge für den Demonstrationsunterricht aus Gründen der Qualitätssicherung für die Ausbildung sichergestellt werden müsse.

Die Zweiradmechaniker-Innung Süd-Niedersachsen bedauere, dass sie in die Gespräche über die Zukunft des Standorts der BBS Seesen nicht mit einbezogen wurde. Es werden in Seesen bis zu 90 Schüler, aus allen Teilen der Bundesrepublik im Blockunterricht bis zur Ablegung der Gesellenprüfung beschult. Eine Einbindung der Innung in die Entscheidungsfindung über den Ort der zukünftigen Beschulung wäre laut Obermeister Timo Schriegel wünschenswert gewesen.

Der Obermeister wolle in der nächsten Versammlung die Frage zur Diskussion stellen, ob eine zukünftige Beschulung am Standort Goslar oder aber möglicherweise auch an einem anderen Schulstandort infrage komme. Die Zweiradmechaniker-Innung Süd-Niedersachsen und die Kreishandwerkerschaft Süd-Ost-Niedersachsen stünden weiteren Gesprächen mit dem Landkreis offen gegenüber, soweit denn solche Gespräche vom Landkreis gewünscht seien.

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