Schüler leiten eine Station im Gerontopsychiatrischen Zentrum

Die angehenden Pflegekräfte hielten das Ruder selbst in der Hand. Foto: Dr. Fontheim
„Schüler leiten eine Station“ heißt ein durchgeführtes Projekt bei Dr. Fontheim. Die angehenden Pflegefachkräfte übernahmen hierbei eine ganz neue Verantwortung für die Patienten. Das Unternehmen zieht ein Fazit.
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Liebenburg. Im Gerontopsychiatrischen Zentrum von Dr. Fontheim nahmen 15 angehende Pflegefachkräfte des Kurses 22/25F am Projekt „Schüler leiten eine Station“ teil. Das Unternehmen bietet psychiatrische Betreuung an, sowohl stationär als auch ambulant. Die Gerontopsychiatrie befasst sich mit psychischen Erkrankungen älterer Menschen. Für vier Wochen übernahmen die Auszubildenden die Leitung der Station 4B und damit auch eine neue Verantwortung für die Patienten. Sie schlüpften in die Rolle der examinierten Pflegefachkräfte und sammelten so praktische Erfahrungen für den späteren Berufsalltag.
„Das erste Mal fand das Projekt bei uns im Jahr 2017 statt“, berichtet Julia Loges von der Unternehmenskommunikation. Zuerst für eine Woche, seit 2022 sind es vier Wochen. Im letzten Jahr begann die Klinik Dr. Fontheim damit, es zweimal im Jahr umzusetzen: „Im Gerontopsychiatrischen Zentrum und im Psychiatrischen Pflegeheim im Wohnbereich“.
Die Vorbereitung finde im engen Austausch mit dem Pflegeschulzentrum Goslar statt. Es gibt laut Loges mehrere Besprechungstermine im Voraus, um alle Fragen zu klären und Rollen zu verteilen. Während des Projekts koordinierten die Auszubildenden die Station mit allen täglichen Aufgaben. Sie stellten Medikamente, kümmerten sich aber auch um Aufnahmen und Entlassungen. So konnten sie ihre Fähigkeiten im realen Stationsbetrieb erproben und sich auf das bevorstehende Examen vorzubereiten. „Die vier Wochen stellten eine Herausforderung dar, die die Azubis mit viel Motivation und Spaß angingen“, so Loges. Bei Fragen waren laut ihr auch die hauptamtlichen Praxisanleiter, die Stations- und Hausleitung und Lehrkräfte ansprechbar.
Fortschritte von Woche zu Woche
Das sei nicht immer einfach gewesen, wie sie erzählt. „Die größte Herausforderung für das Stammpersonal war es, die Leitung der Station wirklich an die Auszubildenden abzugeben. Sie mussten alles im Blick haben, ohne selber zu agieren.“ Doch die angehenden Pflegefachkräfte machten laut Loges schnell sichtbare Fortschritte. „Die Übergaben gingen von Woche zu Woche schneller und die Koordination und Kommunikation verbesserten sich stetig“, berichtet sie. Und das Stimmungsbarometer zeigte, von kleinen Ausnahmen abzusehen, „immer einen fröhlichen Smiley an“. Durch dieses Projekt erlebten sich die Auszubildenden auch zum ersten Mal als Kollegen und nicht wie bisher als Mitschüler. Mit der „geballten Verantwortung konfrontiert“ konnten sie so über ihre Rolle als Schüler hinauswachsen, so Loges.