Stehende Ovationen und „Bravo“-Rufe in Goslar

Das Auner Quartett gastiert im Rahmen des Musikfests im „Arcachon Saal“ des neuen KuMa-Zentrums am Museumsufer. Foto: Jelinski
Zum Kammermusikabend mit bekannten Werken Schuberts, Mozarts und Ravels hatte die Musikfestgesellschaft geladen. Das Konzert des Auner Quartetts war ein musikalisches Fest auf künstlerisch allerhöchsten Weltniveau, das lange im Gedächtnis bleibt.
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Goslar. Daneben gab es gleich zwei Premieren zu erleben. Deren eine: Das Gastspiel dieses international höchst angesehenen Quartetts beim Musikfest. Deren andere: Dieses eindrückliche Konzert ging erstmals im „Arcachon Saal“ des neuen KuMa-Zentrums am Museumsufer über die Bühne.
Ein neuer Konzertort
Zum neuen Konzertort: Gut eignet er sich für kammermusikalische Konzerte, auch wenn bei den vorherrschenden Temperaturen der Luftaustausch nur mäßig gelang und die Sonne das Dach des Raumes im zweiten Obergeschoss sicherlich gut beheizt hatte.
Zum Konzert: Schuberts Quartettsatz c-Moll, Mozarts „Dissonanzenquartett“ und Ravels „Streichquartett F-Dur“ haben alle Besucher sicherlich schon öfter in den 20 Jahren der Musikfestexistenz gelauscht.
Ergriffene Zuhörer
Doch was hier, nach der Begrüßung durch Goslars Kulturchefin Marleen Mützlaff und Musikfestvize Hartmut Prüssner, zu hören war, ließ aufhorchen: Eine solche ausgespielte Dramatik, die Exaktheit und gleichzeitig höchste Emotionalität in der musikalischen Gestaltung des Quartetts ergriffen die Hörer förmlich, verzauberten sie und ließen ob der Intensität des Spiels des Öfteren die Luft anhalten. Und wie geht das, wie kann das Quartett mit Primarius Daniel Auner, Barbara de Menezes-Auner (Violine), Nora Romanoff-Schwarzberg (Viola, Tochter der hier einst als Dozentin der Konzertarbeitswochen bekannten Geigerin Dora Schwarzberg) und Konstantin Zelenin (Cello) solcherart die Musik so überaus authentisch interpretieren?
Europäische Kammermusikakademie
Einerseits natürlich ist die hohe Meisterschaft auf dem eigenen Instrument Voraussetzung. Dazu gesellt sich der unbedingte Wille, dem Komponisten auf die Spur zu kommen, das Werk in den Zusammenhang mit dessen Lebensumständen zu bringen.
Und aus diesem Wissen heraus die Noten zu gestalten. Solches lernt man, beispielsweise, in der Europäischen Kammermusikakademie ECMA, die vor Jahren vom Bratschisten des Alban Berg Quartetts und Musikfestmitbegründer Prof. Hatto Beyerle initiiert und aufgebaut wurde. Dort hat das Auner Quartett diese besondere Art des Spiels erfahren, wie einige, beim Musikfest begeisternde Ensembles auch: Das Boulanger Trio, das Apollon Musagète Quartett oder das Panufnik Trio.
Fazit am Dienstag: Ein Wiederkommen des Auner Quartetts ist sehr erbeten.