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Vanessa Münstermann

Säureattacke: Täter schickt Hass-Briefe aus dem Knast

Vanessa Münstermann, Opfer eines Säure-Anschlags, vor dem Landgericht. Foto: dpa

Vanessa Münstermann, Opfer eines Säure-Anschlags, vor dem Landgericht. Foto: dpa

Ihr Name ging im Februar 2016 durch die Medien: Vanessa Münstermann (33) wurde in Hannover auf offener Straße von ihrem Ex-Freund mit Säure übergossen und für immer gezeichnet. Daniel F. sitzt noch immer im Gefängnis und beschimpft nun eine andere Frau.

Mittwoch, 09.11.2022, 17:00 Uhr

Mitte Februar 2016 hat sich das Leben von Vanessa Münstermann (33) aus Hannover auf einen Schlag für immer verändert. Die damalige Kosmetikerin hat sich von ihrem Freund Daniel F. (39) getrennt und wird kurze Zeit später von ihm auf offener Straße mit Industrie-Absflussreiniger, der 96 Prozent Schwefelsäure enthält, übergossen. Für die Tat wird Daniel F. wegen schwerer Körperverletzung zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt.

Kontaktanzeige, Briefe und Beleidigungen

Am vergangenen Dienstag stand F., gebürtiger Brasilianer und Adoptivsohn eines Braunschweiger Mediziners, erneut vor Gericht. Aus seiner Zelle in der Justizvollzzugsanstalt Sehnde bei Hannover soll er Hass-Briefe an Julia Z. (40), ehemalige Insassin im Frauengefängnis, und deren Freund geschickt haben. Laut der Bild-Zeitung sollen sich Daniel F. und Julia Z. über eine Brief-Kontaktanzeige kennengelernt haben. Nach ihrer Entlassung soll er in einem Telefonat mitbekommen haben, dass sie einen neuen Lebenspartner habe und beleidigte die 40-Jährige in einem Brief an sie als „fett, alkoholkrank und drogensüchtig“. Er soll sie dabei auch „Germany's next Ugly Model“ genannt haben. Ihren neuen Partner soll F. als „Spast“ bezeichnet haben, „der es im Bett nicht bringen würde“, so die Bild-Zeitung.

Verlängerte Haftstrafe

In der Verhandlung entschuldigte sich Daniel F.: „Ich war impulsiv, es tut mir leid, habe in den Brief meine ganze Frustration reingepackt. All die Worte, die sie mir geschrieben hatte, waren gelogen. Ich war so was von verletzt.“

Für seine Post aus dem Gefängnis bekam der ehemalige Fitnesstrainer drei weitere Monate Gefängnis.

Der vorsitzende Richter Robert Glaß äußerte sich: „Von 28 Einträgen haben Sie allein 15 Vorstrafen wegen Körperverletzung, Bedrohungen und Beleidigungen.“

Im Gefängnis möchte Daniel F. seinen erweiterten Hauptschulabschluss nachholen.

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