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Raum Helios Gemeinschaft

Harzburger Wohngruppe: Umsetzung neuer Ideen stockt

Barbara Mai hat einst die Realisierung des Wohnprojektes mit angestoßen, hat noch bauliche Pläne für die Einrichtung, will aber auch bald in Rente gehen.  Fotos: Potthast

Barbara Mai hat einst die Realisierung des Wohnprojektes mit angestoßen, hat noch bauliche Pläne für die Einrichtung, will aber auch bald in Rente gehen. Fotos: Potthast

Das Wohnhaus des anthroposophisch orientierten Vereins „Raum Helios Gemeinschaft“ soll um ein zweites ergänzt werden und um eines für begleitete Elternschaft. Doch ganz so einfach können die Ideen nicht umgesetzt werden. Die GZ hat gefragt, warum. 

Von Angela Potthast Freitag, 10.05.2024, 10:00 Uhr

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Bad Harzburg. Kleine Schritte der Veränderung sind gegangen, größere und große sind noch zu gehen: Das erste Wohnhaus des anthroposophisch orientierten Vereins „Raum Helios Gemeinschaft“ soll um ein zweites ergänzt werden und um eines für begleitete Elternschaft. Anfragen gibt es laut Einrichtungsleiterin Barbara Mai, doch die Kosten für den Neubau seien derzeit noch zu hoch, die Pläne allerdings nicht ad acta gelegt. Mai hatte seinerzeit die Realisation des Wohnprojektes an der Stübchentalstraße – es ist für Menschen unterschiedlichen Alters mit und ohne Hilfebedarf ausgelegt – mit angestoßen, möchte sich bald aber in den Ruhestand verabschieden.

Die Kosten steigen

Neun Bewohner lebten auf der Waldhöhe, so Barbara Mai, die meisten seien um die 40 Jahre alt, der jüngste knapp über 20, der älteste Ende 50. „Wir möchten ermöglichen, dass sie bis zum Lebensende bleiben.“ Genauso wie die Mitarbeiter. Ihnen soll ebenfalls ein Platz für die Altersphase geschaffen werden. In einigen anthroposophischen Einrichtungen bestünden bereits spezielle Bereiche und Angebote für Mitarbeiter in Rente und für ältere Bewohner, deren Beschäftigungs- und Pflegebedarf sich ja ändere.

Auch die Terrasse (rechts im Bild) soll erweitert werden.

Auch die Terrasse (rechts im Bild) soll erweitert werden.

Die Fläche, derartiges baulich umzusetzen, ist auf dem bisherigen Gelände begrenzt. Zumal der Vorstand des Vereins seit längerem dort noch anderes vorsieht: Ein Wohnhaus ähnlich dem bestehenden und eines für begleitete Elternschaft sowie einen Saal für Theater- und Musikaufführungen, für Veranstaltungen in Kooperation mit anderen Einrichtungen, wie Kindertagesstätten beispielsweise. Doch die gestiegenen Kosten hätten die Verwirklichung insbesondere der Wohnhäuser bislang verhindert. Von den Plänen wollen die Verantwortlichen trotz allem nicht ablassen.

Und wo wäre eine zusätzliche Entwicklung möglich? Unterhalb des „Raum Helios“-Grundstücks liegt eine Fläche brach, war mal Sportplatz und später für ein anderes Bauprojekt eines anderen Investors vorbereitet worden. Ein Traum sei es, so Barbara Mai, sich dort ausdehnen zu können, inklusive großem Garten. Eine Alternative wäre, Wohnraum in der Stadt anzumieten. Auch für die Nachfolgerin oder den Nachfolger von Barbara Mai. Denn die 69-Jährige möchte die Phase der Erwerbstätigkeit bald beenden.

Mitarbeiter gesucht

Was sie über ihre Tätigkeit für und in „Raum Helios“ sagt: „Man kann sehr frei arbeiten.“ Empathisch sollte man sein, mit den Bewohnern und den Mitarbeitern in Gemeinschaft leben wollen. „Es ist ein guter Zusammenhalt, es gehen alle freundschaftlich miteinander um.“ Alle, das sind die 19 Mitarbeiter, die neun Bewohner und die zwei Leute von außerhalb, die ausschließlich die Tagesförderstätte, das sogenannte Atelier, nutzen. Ein paar Mitarbeiter mehr wären aber wünschenswert.

Bauliche und personelle Veränderungen stehen noch aus. Eine andere ist bereits umgesetzt: Eine Vertrauensstelle für Gewaltprävention, die mittlerweile Pflicht sei für Einrichtungen wie „Raum Helios“. Als störungsfreier Besprechungsraum diene ein Wohnwagen, Bewohner und Mitarbeiter gleichermaßen könnten sich an die Beraterin wenden. Vorrangig aber sei die Prävention über Workshops. Vom Wohnwagen aus wird bald der neue Teil der Terrasse zu sehen sein. Die des Wohnhauses soll vergrößert werden hin zur neuen Schaukelanlage. Sie liegt straßenseitig. Nicht weit entfernt vom Eigenheim der Einrichtungsleiterin. Barbara Mai möchte, wenn sie im Ruhestand ist, dort bleiben, zusammen mit ihrem Ehemann. Ein Satz schon jetzt über ihr Tun für „Raum Helios“: „Es ist unheimlich schön, was aufzubauen.“

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