Gustav Samblebe aus Dörnten feiert seinen 100. Geburtstag

Gustav Samblebe feiert heute seinen 100. Geburtstag, seine Lieblingsbeschäftigung ist das Kreuzworträtseln, Foto: Hohaus
Der Dörntener und begeisterte Geräteturner Gustav Samblebe feiert am heutigen Montag seinen 100. Geburtstag. Samblebe verbringt seinen Lebensabend im Haus Glockenwinkel in Heimerode, rätselt gerne und liest täglich die Goslarsche Zeitung.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Dörnten/Heimerode. Am heutigen Montag, 11. März, feiert Gustav Samblebe seinen 100. Geburtstag im Alten- und Pflegeheim „Haus Glockenwinkel“ in Heimerode. Der stolze Jubilar verbrachte fast sein ganzes Leben in der Ortschaft Dörnten. Dort wuchs er auf, besuchte die Schule und begann an 1. April 1938 eine Lehre als Zimmermann im Betrieb Giesecke in der Nordharz-Ortschaft.
In Russland verwundet
Samblebe wurde dann in Holzminden bei den Pionieren der Wehrmacht ausgebildet. Und am 4. März 1942 wurde der junge Mann zum Arbeitsdienst eingezogen und dann gleich nach Russland verlegt. In Russland musste man mit den anderen Soldaten im Arbeitsdienst die Panzergräben, sechs Meter breit und drei Meter tief, nur mit dem Spaten ausgraben. Im Winter wurde Samblebe dann als Soldat in Frankreich eingesetzt, um dort die Knüppeldämme zu bauen, Bäume mit Draht zu verbinden, damit die Fahrzeuge darüber fahren konnten. Zweimal wurde er in Russland verwundet und nach „Konradswalde“ im heutigen Polen in das Lazarett verlegt. Schließlich nach Kriegsende und der Kapitulation der Wehrmacht kam Samblebe am 6. Juni 1945 wieder nach Dörnten zurück und fand Arbeit in der Zimmerei Ahlburg. Bei der Tanzstunde lernte er seine Ehefrau Leni in Dörnten kennen und lieben. Schon am 25. August 1946 wurde dann geheiratet. Eine Wohnung hatte man bei den Eltern im Haus gefunden.
Weihnachten 1946 kamen Sohn Jürgen und 1959 Tochter Bärbel zur Welt. Im Jahr 1967 war das neue Eigenheim in Dörnten bezugsfertig. Hier habe man im Garten alles selbst angebaut, erinnert sich der 100-Jährige. Im Jahr 1979 ging es arbeitsmäßig für fünf Jahre in die Schwarzpulverfabrik nach Kunigunde, bevor es 1984 in den Ruhestand ging. Zwölf Jahre später verstarb seine Ehefrau Leni, bis 2019 lebte er dann allein im Haus in Dörnten. Im April 2019 zog er dann nach Heimerode in das Haus „Glockenwinkel“. Oft wird er nach Wehre von Tochter Bärbel und Schwiegersohn Helmut Bormann geholt, dort hat er vor Jahren den Hausanbau mit Balken versehen. Sohn Jürgen wohnt in Bornum bei Bockenem. Vier Enkelkinder und vier Urenkel kamen zur Welt, das jüngste ist drei Jahre alt. Ein Enkel wohnt am Bodensee, die anderen Enkel in Bornum, Hahndorf und im Haus in Wehre.
Eigene Werkstatt
Gustav Samblebe wurde als zweiter von vier Jungen geboren, alle drei sind inzwischen schon verstorben. Sein großes Hobby war die Holzarbeit, er hatte in Dörnten eine eigene Werkstatt in einem extra Gebäude, hier wurde fleißig gedrechselt, vom Schaukelstuhl, Puppenbettchen, Tieren bis zu Messern, Gabeln und Löffeln. „Ich habe in meinem Leben viel Sport getrieben, war jede Woche einmal in der Turnhalle, bis zum 94. Lebensjahr“, sagt der Jubilar mit Stolz. 60 Jahre war er Geräteturner, ist seit 80 Jahren Mitglied im Turnverein „Jahn“ Dörnten. Beim VfB Dörnten war er zwölf Jahre aktiver Fußballer. Insgesamt 13 Mal legte er das Sportabzeichen ab, mit 80 Jahren das letzte Mal. Er liest jeden Tag die GZ und das Rätselraten hält ihn fit. Fußballbundesliga und Politik verfolgt er im Fernsehen und findet es gut, dass der FC Bayern in diesem Jahr kein Meister wird, sondern endlich mal ein anderer Verein.
Der 100. Geburtstag wird in Wehre, in der Gaststätte „Wiedemann“ gefeiert, dann treffen sich vier Generationen zur Familienfeier.