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Mahnmale

Goslar: 15 neue Stolpersteine im kommenden Jahr geplant

Künstler Gunter Demnig arbeitet in seiner Werkstatt an "Stolpersteinen". Der Initiator des Projektes zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus wird am 27. Oktober 75 Jahre alt. Foto: Nadine Weigel/dpa

Künstler Gunter Demnig arbeitet in seiner Werkstatt an "Stolpersteinen". Der Initiator des Projektes zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus wird am 27. Oktober 75 Jahre alt. Foto: Nadine Weigel/dpa

Die „Initiative Stolpersteine“ möchte nächstes Jahr in Goslar 15 neue Gedenksteine platzieren. Über die Recherche zu den Personen, an welche auf den Steinen erinnert wird, informiert der Verein auf einer Veranstaltung am 7. November im Kulturmarktplatz.

Donnerstag, 27.10.2022, 15:30 Uhr

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Goslar. Neue Stolpersteine in Goslar möchte der Verein Spurensuche setzen. Für wen und wohin die kleinen Mahnmale verlegt werden, die an Opfer der Nationalsozialisten erinnern und die Namen jüdischer Goslarer im Gedächtnis halten sollen, darüber will die „Initiative Stolpersteine“ des Vereins nun auf einer Informationsveranstaltung mehr erzählen. Die Mitglieder berichten zum Stand ihrer Recherchen für die Stolpersteine, die voraussichtlich im kommenden Jahr gesetzt werden.

Seit 30 Jahren verlegt der Künstler Gunter Demnig quadratische Messingtafeln mit den wichtigsten biografischen Angaben zu den einzelnen Personen. Die Stolpersteine werden vor den Häusern, in denen die Opfer des Faschismus zuletzt wohnten, in den Bürgersteig oder ins Straßenpflaster eingelassen. Mittlerweile wurden die Gedenktafeln in 30 Ländern verlegt und gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.

AGG-Schüler helfen mit

In Goslar gibt es diese Form des Gedenkens erst seit dem vorigen Jahr, und sie wurde nur durch die Stadt Goslar getragen. An der Adolf-Grimme-Gesamtschule (AGG) in Oker hat sich ein Wahlpflichtkurs mit diesem Thema in eigenständigen Recherchen beschäftigt. 

Die ersten Stolpersteine in Goslar werden im Oktober 2021 verlegt. Archivfoto: Hartmann

Die ersten Stolpersteine in Goslar werden im Oktober 2021 verlegt. Archivfoto: Hartmann

Heute wird er von der Stolperstein-Initiative des Vereins Spurensuche bei den Recherchen unterstützt, die sich vor allem auf die Suche nach noch lebenden Nachkommen und Angehörigen konzentriert, um sie angemessen und würdig zu beteiligen.

In Zusammenarbeit mit der Stadt Goslar plant der Verein nun, im Jahr 2023 weitere 15 Stolpersteine durch Gunter Demnig verlegen zu lassen. Eine Grundlage bei diesen Recherchen lieferte das von Hans Donald Cramer im Jahre 1986 herausgegebene Buch „Das Schicksal der Goslarer Juden 1933-45“. Beim Informationsabend wird dazu Näheres zu erfahren sein. Umrahmt wird der Abend von jüdischer Klezmer-Musik und Wort-Beiträgen der AGG-Schüler, die einige exemplarische Schicksale vorstellen. Gefördert werden diese und weitere Veranstaltungen vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und von der der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Goslar“.

Der Informationsabend am Montag, 7. November, beginnt um 19 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr. Veranstaltungsort ist der Raum „Arcachon“ im Kulturmarktplatz, Am Museumsufer 2, Goslar. Der Eintritt ist frei. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich, aber erbeten. Kontakt und weitere Informationen per E-Mail unter: stolpersteine.goslar @gmail.com. red

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