Früheres IS-Mitglied räumt Großteil der Vorwürfe im Terrorprozess ein

Der Eingang zum Oberlandesgericht Celle. Dort begann am Montag der Prozess gegen eine 34 Jahre alte Frau wegen der mutmaßlichen Mitgliedschaft in der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Eine Frau aus dem Raum Salzgitter hat in einem Staatsschutzprozess wegen der mutmaßlichen Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat einen Großteil der Vorwürfe eingeräumt. Ihr drohen bis zu zehn Jahren Haft.
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Celle. In einem Staatsschutzprozess wegen der mutmaßlichen Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die Angeklagte einen großen Teil der Vorwürfe eingeräumt. Sie bedauere ihre Verhalten ausdrücklich, ließ die 34-Jährige am Montag in einer Erklärung ihre Verteidiger vortragen. Das Verfahren am Oberlandesgericht Celle hatte kurz zuvor mit der Verlesung der Anklage gegen die Frau aus dem Raum Salzgitter begonnen.
Die Generalbundesanwalt wirft ihr unter anderem vor, sich an einer „ausländischen terroristischen Vereinigung als Mitglied beteiligt zu haben“. Die 34-Jährige soll im September 2015 mit ihrem Ehemann aus Deutschland ausgereist sein und sich in Syrien dem IS angeschlossen haben. Später soll sie zwei „Glaubensschwestern“ in Deutschland angeworben haben, die potenzielle Attentäter auf ein Musikfestival hätten heiraten sollen, um ihnen ein unauffälliges Leben zu ermöglichen. Die Ausreise der IS-Kämpfer sei jedoch gescheitert.
Es drohen bis zu zehn Jahren Haft
Sie wolle sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der Plan funktioniert hätte, ließ die Angeklagte in ihrer Erklärung vortragen. Anschließend antwortete sie am ersten Prozesstag teils unter Tränen auf Fragen des Gerichts.
Für die Beteiligung in einer ausländischen terroristischen Vereinigung drohen laut OLG Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gelte die Unschuldsvermutung. Für den Prozess sind 18 Termine bis Mitte September geplant.
dpa