Ein bisschen Spaß, Feiern und Saufen

In den Sommermonaten erschienen im Lokalteil der GZ ständig Berichte über irgenwelche Feste. Überall wurde gefeiert, gefeiert und nochmal gefeiert. Gut, „100 Jahre Clausthal-Zellerfeld“, das war wirklich Anlass für ein großes Fest. Ein Konzert des Sinfonieorchesters der TU, Bergparade, Bühnenprogramm verschiedener Vereine, das war alles dem Jubiläum angemessen. Aber die Hubschrauber?!

Am Sonntagnachmittag, am vielleicht letzten sommerlich warmen Tag, wollte man gern nochmal die Sonne und die Sonntagsruhe, ohne nervende Rasenmäher, an der frischen Luft genießen. Doch bei diesem Höllenlärm von ununterbrochen über der Stadt kreisenden Hubschraubern, begleitet vom kilometerweit dröhnenden Aufheulen beschleunigender Motorräder, da ging man doch lieber schnell wieder rein. Die Frau Bürgermeisterin aber, die wollte auch mal ihr Haus von oben sehen und fand es toll, dass Hunderte das Angebot zum Rundflug annahmen. Prima, dann dürfen wir das nächstes Jahr nochmal genießen.

Jetzt kann man natürlich fragen, warum eine lebensfrohe Mehrheit, die gerne was erleben will, sich für das Ruhebedürfnis von ein paar miesepetrigen Spielverderbern interessieren sollte. Aber war da nicht mal was mit Kampf gegen den Klimawandel, Abgasreduzierung und Energieersparnis? Klar, da muss was getan werden, wer will das nicht. Aber diese dauernden Meldungen über Hitze, Dürre, Orkane, Überschwemmungen und andere Katastrophen, all dieses deprimierende Zeug, da braucht man doch auch mal was Aufbauendes, ein bißchen Spaß, feiern, saufen, Motorrad fahren, fliegen...Leute, seid ihr noch zu retten?